Kurt Beck bekräftigt Vorwurf der Intrige

Zurück in der Heimat

Der zurückgetretene SPD-Bundesvorsitzende Kurt Beck hat seinen Vorwurf einer Intrige bekräftigt. Über die Berufung des Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier (SPD) seien den Medien "bewusste Fehlinformationen zugespielt worden", sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident am Dienstag in Mainz und fügte hinzu: "Spinnen nennt man das wohl, im Pfälzischen würde man das anders nennen, zumindest anders schreiben und aussprechen". Dadurch sei für ihn eine "völlig andere Lage" entstanden, die ihn zu der Überzeugung gebracht habe, dass es ihm "nicht mehr möglich" sei, "meine Aufgabe sinnvoll zu erfüllen". Von seiner Kritik nahm Beck die "erste Reihe" der SPD aber bewusst aus.

 (DR)

Zuvor habe er die K-Frage mit Steinmeier und auch mit Franz Müntefering erörtert. Man habe gemeinsam die Absicht bekundet, »in dieser Konstellation in die Bundestagswahl zu ziehen. Im Laufe des Samstagabends habe er dann wahrgenommen, dass in den Medien eine Geschichte berichtet werde, »die mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmt", sagte Beck.

Die SPD in Rheinland-Pfalz steht hinter ihrem Landesvater. In einer Sondersitzung  der rheinland-pfälzischen SPD am Montag habe Beck «warme und große Solidarität erfahren». Alle Teilnehmer seien «betroffen» gewesen wegen seines Rücktritts als SPD-Bundesvorsitzender, sagte die Generalsekretärin der rheinland-pfälzischen SPD, Heike Raab. «Wir bedauern, dass es zu diesem Schritt gekommen ist". Rheinland-Pfalz sei «der erfolgreichste Landesverband» der SPD und werde «diesen Erfolgskurs fortsetzen». Deshalb werde sich Beck auch wie geplant auf dem Landesparteitag am Samstag in Mainz zur Wiederwahl als Vorsitzender der rheinland-pfälzischen SPD stellen.

«Es bleibt, wie es ist. Wir werden erfolgreich mit Kurt Beck in Rheinland-Pfalz weiterarbeiten», bestätigte auch der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Jochen Hartloff und fügte hinzu: «Wir werden durchstarten in Rheinland-Pfalz und Kurt Beck den Rücken stärken. Da werden sich viele wundern.» Beck selbst verließ nach der Sitzung kommentarlos den Tagungsort im Gästehaus der Landesregierung. Er will sich erst am Dienstag den Fragen der Presse stellen.