Kritik an Jerusalem-Entscheidung

 (DR)

Vertreter der verschiedenen Nahostkirchen sehen in der Jerusalem-Entscheidung von US-Präsident Donald Trump tiefgreifende Auswirkungen für den Frieden zwischen Palästina und Israel.

"Dieser Schritt wird große Konsequenzen für Christen in Jerusalem und Palästina sowie für die gesamte christliche Gemeinschaft in der Region haben", teilte der "Kirchenrat des Nahen Ostens" (Middle East Council of Churches/MECC) in Beirut am Donnerstagabend auf Facebook mit. Er kündigte zudem an, den US-Präsident in einem Schreiben zu bitten, seine Entscheidung zu überdenken.

Zusammenstöße zwischen Palästinensern und Israelis

Die Ankündigung schürt laut MECC unnötigerweise die "Flammen der Zwietracht" im Nahen Osten. So rief die radikalislamische Hamas nach der Rede Trumps zu einer neuen Intifada auf. Der Freitag müsse ein Tag des Zorns und der Beginn einer Jerusalem-Intifada sein, sagte Anführer Ismail Hanijeh bei einer TV-Ansprache in Gaza.

Bei anhaltenden Protesten gegen die US-Entscheidung kam es am Donnerstag in verschiedenen Städten im Westjordanland, im Gazastreifen und in Ostjerusalem zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und dem israelischen Militär. Dabei sind laut Medien unter Berufung auf den Roten Halbmond mindestens 100 Palästinenser verletzt worden. Aus dem Gazastreifen sollen laut Militärangaben zwei Raketen auf Israel abgefeuert worden sein.

(KNA, 8.12.17)