Krise in Kolumbien

 (DR)

Die Bischofskonferenz Kolumbiens fordert die sofortige Freilassung des entführten Armeegenerals Ruben Dario Alzate Mora und ruft alle Konfliktparteien auf die Friedensverhandlungen fortzuführen. Die kolumbianische Regierung hatte am Sonntag die Friedensgespräche mit der linksgerichteten Guerilla-Organisation FARC vorerst ausgesetzt. Hintergrund ist die Entführung des Armeegenerals in der westkolumbianischen Unruheprovinz Choco. Zusammen mit dem ranghohen Militär wurden auch eine Anwältin und ein weiterer Armeeangehöriger verschleppt.

Nach Medienberichten hielten sich die Geiseln entgegen der offiziellen Sicherheitsvorschriften in Zivil in einer von den Rebellen kontrollierten Zone in der Unruheprovinz Choco auf. Die Farc erklärte am Dienstag, für die Entführung des Generals verantwortlich zu sein. Zugleich plädierten die Rebellen dafür, die Friedensgespräche fortzusetzen.

Ende 2012 hatte die kolumbianische Regierung Friedensverhandlungen mit der FARC-Guerilla aufgenommen, die seitdem in Havanna geführt werden. Mit rund 9.200 Kämpfern ist die FARC die größte Rebellenorganisation Lateinamerikas. Ihr werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Die EU stuft sie als Terrororganisation ein. Bereits geeinigt haben sich beide Seiten in den Punkten Landverteilung, Drogenhandel und politische Integration der FARC. Derzeit laufen Gespräche zu den Punkten Opferentschädigung und Entwaffnung.

Der Konflikt zwischen Guerillagruppen, Armee und rechtsextremen Paramilitärs in Kolumbien dauert seit rund 50 Jahren an. Mehr als 220.000 Menschen wurden getötet, knapp sechs Millionen aus ihren Dörfern vertrieben.

(kna, epd)