"Es ist an der Zeit, dass die gesetzliche Pflicht zur Strafverfolgung konsequent umgesetzt wird, auch wenn es die Kirche schmerzt", so der Berufsverband Deutscher Kriminalbeamter (BDK) in einer am Freitagabend veröffentlichten Stellungnahme. "Missbrauch an Kindern und Jugendlichen darf keine Lobby haben."
Tatverdächtige konnten "auf Milde der katholischen Kirche setzen"
Aus Sicht der Kriminalbeamten habe der bisherige Umgang der Kirche mit sexuellem Missbrauch "alles andere als Vertrauen aufkommen" lassen, dass Straftäter dem gesetzlichen Gericht zugeführt würden.
Stattdessen zeigten einige der medial diskutierten Fälle, "dass Tatverdächtige auf die Milde der katholischen Kirche setzen konnten und lediglich an andere Orte versetzt wurden", so der BDK. "Dabei hat es die Verantwortlichen offenbar auch nicht gestört, wenn mutmaßliche Täter weiter mit Kindern und Jugendlichen arbeiteten. Wie das mit dem vermeintlich hohen moralischen Anspruch der katholischen Kirche zu vereinbaren ist, bleibt fraglich."