Kramp-Karrenbauer gegen Rückkehr zur Wehrpflicht alter Form

 (DR)

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat sich gegen eine Rückkehr zur Wehrpflicht alter Form ausgesprochen. Kramp-Karrenbauer sagte in Berlin: "Es geht nicht darum, einfach die Wehrpflicht alter Form wieder aufleben zu lassen, es geht auch nicht darum, das insbesondere zu sehen als einen Kampf gegen Rechts. Sondern es geht um die Frage, was uns in dieser Gesellschaft zusammenhält, was der Kitt ist und wie wir die stärken, die für diese Gesellschaft wirklich etwas tun wollen." Kramp-Karrenbauer kündigte einen neuen Freiwilligendienst in der Bundeswehr an.

Die neue Wehrbeauftragte Eva Högl (SPD) hatte zuvor auch angesichts rechtsextremistischer Vorfälle in der Bundeswehr eine Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht angestoßen. Kramp-Karrenbauer sagte, die von Högl angestoßene Debatte sei interessant. Die CDU diskutiere dies seit langem unter dem Begriff des "Deutschlandjahres".

Bei dem neuen Freiwilligendienst in der Bundeswehr sollen Jugendliche in ihrer jeweiligen Heimat eine sechsmonatige militärische Grundausbildung erhalten und anschließend für sechs Monate heimatnah zu Reservediensten herangezogen werden.

Der neue Dienst sei kein Ersatz für den freiwilligen Wehrdienst, sondern ein alternatives Ergänzungsangebot, sagte die Ministerin. Das Verteidigungsministerium befasse sich schon seit längerem damit, welches Angebot an diejenigen gemacht werden könnte, die sich für einen freiwilligen Wehrdienst interessierten, denen dieser aber zu viel sei. (dpa/04.07.2020)