Koordinierungsrat für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit

 (DR)

Im Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR) sind mehr als 80 regionale Gruppen organisiert. Sie betrachten es als ihre Aufgabe, sich "für die Verständigung zwischen Christen und Juden, den Kampf gegen Antisemitismus und Rechtsradikalismus sowie für ein friedliches Zusammenleben der Völker und Religionen" einzusetzen. Sie "stellen sich der bleibenden Verantwortung angesichts der in Deutschland und Europa von Deutschen und in deutschem Namen betriebenen Vernichtung jüdischen Lebens".

Seit 1952 veranstalten die Gesellschaften jährlich im März die "Woche der Brüderlichkeit". Diese bundesweite Veranstaltungsreihe richtet sich gegen weltanschaulichen Fanatismus und religiöse Intoleranz. Jeweils zum Auftakt verleiht der Koordinierungsrat seit 1968 die Buber-Rosenzweig-Medaille. Mit ihr ausgezeichnet werden Menschen, Institutionen oder Initiativen für Verdienste um eine Verständigung zwischen Christen und Juden.

Als Erfolge seiner Arbeit nennt der Koordinierungsrat unter anderem "eine Revision des christlichen Religionsunterrichts, die Überwindung von Antijudaismus in Theologie und Kirche, die Anerkennung Israels, die Aussetzung der Verjährung von NS-Verbrechen".

In München, Wiesbaden, Frankfurt, Stuttgart und Berlin wurden 1948/49 die ersten Einzelgesellschaften ins Leben gerufen. Sie gründeten vor 70 Jahren, am 10. November 1949, den Deutschen Koordinierungsrat mit Sitz in Bad Nauheim. Es entstanden weitere Gesellschaften, nach 1989 auch im Osten. Der Koordinierungsrat ist Mitglied im Internationalen Rat der Christen und Juden mit 40 nationalen Vereinigungen für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

Zu den einzelnen Gesellschaften in Deutschland gehören insgesamt etwa 20.000 Mitglieder, Freunde und Förderer. Wie der Koordinierungsrat finanzieren sich die Einzelgesellschaften vor allem aus öffentlichen Mitteln, aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Schirmherr des Koordinierungsrates ist meist der jeweils aktuelle Bundespräsident. Neben dem Vorstand gibt es ein beratendes Kuratorium, dem auch der bald scheidende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, sowie der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, angehören. (kna)