Kongress "Freude am Glauben" eröffnet

Kirche als Dienerin der Wahrheit

Mit einem Gottesdienst im Fuldaer Dom ist am Freitag der zehnte Kongress «Freude am Glauben» des Forums Deutscher Katholiken eröffnet worden. Der Kongress steht unter dem Motto «Die Kirche - Dienerin der Wahrheit und Zeichen des Widerspruchs»; er dauert bis Sonntag. Mit dabei ist auch der Kölner Erzbischof, Joachim Kardinal Meisner.

 (DR)

Das Forum, das für die drei Kongresstage mit insgesamt über 1.000 Teilnehmern rechnet, versteht sich als ein lockerer Zusammenschluss "papst- und kirchentreuer" Katholiken. Der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen rief im Eröffnungsgottesdienst im Dom zu Fulda insbesondere mit Blick auf den Missbrauchsskandal die Katholiken auf, treu zur Kirche zu stehen. Noch nie in den letzten Jahrzehnten seien überzeugte und fundierte katholische Christen so wichtig gewesen wie in den letzten sechs Monaten, sagte der Bischof. Er betonte, nur wirklich selbst tief Überzeugte könnten auch andere überzeugen, könnten verlorenes Terrain und verlorenes Vertrauen zurückgewinnen.



In einem von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone unterzeichneten Schreiben aus dem Vatikan heißt es, Papst Benedikt XVI. fühle sich geistlich mit den Teilnehmern verbunden und versichere sie seines Gebets. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, schrieb unter Hinweis auf das Kongress-Motto, zum Dienst der Kirche an der Wahrheit gehöre, dass sie den Dialog mit allen Menschen guten Willens suche und führe. Der scheidende hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) betonte in einem schriftlichen Grußwort, das Forum Deutscher Katholiken leiste mit den Kongressen einen Beitrag dazu, den christlichen Glauben lebendig zu erhalten und weiterzutragen.



Zu den Mitwirkenden des Kongresses zählen der Kölner Kardinal Joachim Meisner, der dem Schlussgottesdienst vorstehende Kurienkardinal Zenon Grocholewski, der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst und der frühere Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Werner Münch. Er war im Februar vergangenen Jahres aus der CDU ausgetreten, nachdem die Parteivorsitzende Angela Merkel im Zusammenhang mit Vorgängen um den Traditionalisten-Bischof und Holocaust-Leugner Richard Williamson Kritik an Papst Benedikt XVI. geübt hatte.



Von drei Ausnahmen abgesehen, fanden die jährlichen "Freude am Glauben"-Kongresse bisher stets in Fulda statt, wo das Forum vor zehn Jahren auch gegründet wurde. Im Fuldaer Dom ist das Grab des heiligen Bonifatius, der auch als "Apostel der Deutschen" bezeichnet wird.