Kolumba ist "Museum des Jahres 2013"

"Wir sehen eine Museumsarbeit gewürdigt"

Die Verbindung von anspruchsvoller Architektur und einer qualitätsvollen Sammlung hat die deutschen Kulturkritiker überzeugt. 

Kolumba ist "Museum des Jahres 2013" (Kirchenzeitung Koeln)

Die deutsche Sektion des internationalen Verbandes der Kunstkritiker (AICA) hat Kolumba zum "Museum des Jahres 2013" gekürt. In der Begründung heißt es, das Museum zeichne sich durch eine "hervorragende Architektur" sowie durch eine "qualitätsvolle Sammlung aus, die den Bogen zwischen alter und zeitgenössischer Kunst spannt". Außerdem gebe Kolumba auch Künstlern eine Öffentlichkeit, "die gemeinhin wenig Medieninteresse gewinnen." Kolumba ist das Kunstmuseum des Erzbistums Köln und wird kuratiert von Stefan Kraus, Marc Steinmann, Ulrike Surmann und Barbara von Flüe.

Ein individuelles Museumskonzept wird durch die Auszeichnung gewürdigt

“Mit allen am Projekt Beteiligten freuen wir uns sehr über diese unerwartete Auszeichnung“, sagte Kolumba-Direktor Dr. Stefan Kraus. “Sie bestätigt ein individuelles Museumskonzept, das mit seltener Kontinuität seit Anfang der neunziger Jahre unter dem Titel ‘Museum der Nachdenklichkeit‘ vom Kuratorenteam unter der Leitung von Joachim M. Plotzek entwickelt wurde. Es lieferte ab 1997 die Grundlage für die Bauplanung durch Peter Zumthor, dessen vielfach ausgezeichneter Neubau im September 2007 als Dreiklang von Ort, Architektur und Sammlung eingeweiht werden konnte.“ Mit dem Architekten und seinen Mitarbeitern sei eine Detailarbeit gelungen, die bei allen Fragestellungen das ästhetische Erlebnis des Kunstwerkes und die Atmosphäre des Museums in den Mittelpunkt stellt.

“Wir freuen uns, dass die Begründung auch den bislang weniger beachteten Sammlungsaufbau würdigt, der sich seit 1990 weitgehend unabhängig vom Kunstmarkt vollzogen hat“, so Kraus weiter. Die hierin erreichte Qualität gelang dank zahlreicher Schenkungen und der finanziellen Förderung durch private und öffentliche Hände.“ Durch die Auszeichnung sehen wir eine Museumsarbeit gewürdigt, die durch die Konzentration auf den Ort und auf die Werke der eigenen Sammlung Wege kultureller Nachhaltigkeit aufzeigt, die jenseits des Eventmarketings möglich und notwendig sind.“

Eine Auszeichnung auch für das Erzbistum Köln

Schließlich gelte die Auszeichnung dem Erzbistum Köln, das bei der Planung seines Kunstmuseums nicht auf den schnellen Erfolg gesetzt, sondern die Vision der Kuratoren und Architekten mitgetragen hat, hebt Kraus hervor.

Auch Erzbischof Joachim Kardinal Meisner gratuliert zur Auszeichnung für Kolumba: “Zu der Auszeichnung ‘Museum des Jahres‘ gratuliere ich unserem Museum und namentlich seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr herzlich. Kolumba ist jetzt wiederholt ausgezeichnet worden. Für uns ist unser Kunstmuseum aber nicht nur Ausdruck unserer kulturellen Verantwortung, mit dem wir Kunst- und Kulturgegenständen vergangener Epochen eine angemessene Bleibe verschaffen. Es ist vor allem ein offenes Haus, das die Menschen zur Begegnung einlädt: über die Sinnfrage, die uns auch in der Kunst gestellt wird, vorzudringen zum Geheimnis des Glaubens.“

Kolumba-Direktor Kraus betont: “Die Auszeichnung treibt uns dazu an, den Künstlern zu folgen, um existentielle Fragen, die in Kunst geborgen sind, bewusst zu machen, um Kolumba in jedem Jahr neu zu erfinden, als ‘selbstverständlichen Ort für die Menschen und die Kunst‘ (1996).“

 


Stefan Kraus im domradio.de-Interview (Kirchenzeitung Koeln)

Stefan Lochner: Madonna mit dem Veilchen / © Lothar Schnepf (Kolumba)
Stefan Lochner: Madonna mit dem Veilchen / © Lothar Schnepf ( Kolumba )

Felix Droese: Sicherheitsschrank / © Lothar Schnepf (Kolumba)
Felix Droese: Sicherheitsschrank / © Lothar Schnepf ( Kolumba )