König Richard III.

 (DR)

Richard III. (1483-1485) war der letzte König der Dynastie der Plantagenets, die England von 1154 bis 1399 und bis 1485 in den Nebenlinien Lancaster und York regierten. Mit Richards Tod in der Schlacht von Bosworth bei Leicester endeten die sogenannten Rosenkriege um die Königsherrschaft und begann die Regentschaft des Hauses Tudor.

Die Tudors sorgten für die bis heute sehr schlechte historische Meinung über Richard III. Allerdings mutmaßlich mit Recht wird dieser für die Ermordung seiner Neffen Edward und Richard von Shrewsbury verantwortlich gemacht, um seine Herrschaft zu sichern.

Gewaltbereites Klima der Rosenkriege

Maßgeblich geprägt wird das Urteil der Nachwelt durch das Drama "Richard III." von William Shakespeare. Der tudortreue Autor zeichnet das Bild eines buckeligen und verschlagenen Bösewichts, der vor keinem Mittel zurückschreckte.

Tatsächlich scheint es eher, als ob im stets gewaltbereiten Klima der Rosenkriege "seine Feinde ihm nicht den Luxus ließen, sich für Loyalität und Mäßigung zu entscheiden", so der britische Historiker Wilkinson. Zu Richards historischen Verdiensten gehört unter anderem sein Bemühen um eine Verbesserung des englischen Rechtssystems.

2012 wurden die sterblichen Überreste des Königs unter einem Parkplatz in Bosworth wiederentdeckt. Sie werden am Donnerstag in der anglikanischen Kathedrale von Leicester neu beigesetzt.