Kölner OB überreichte Spende für Geburtskirche

Zeichen der Dankbarkeit

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hat am Samstag in Bethlehem der Bürgermeisterin Vera Baboun einen Scheck in Höhe von 66.000 Euro für die Restaurierung der Geburtskirche überreicht.

Minister Ziad Al Bandak mit Reker in der Geburtskirche (Stadt Köln)
Minister Ziad Al Bandak mit Reker in der Geburtskirche / ( Stadt Köln )

Als weltweit erste Stadt hat Köln für die Sanierung der Geburtskirche in Bethlehem Spenden gesammelt. Dies sei "ein kleines Zeichen der Dankbarkeit der Stadt Köln zusammen mit Kirchen verschiedener Konfessionen, des Partnerschaftsvereins und dem Deutschen Verein vom Heiligen Lande", sagte Reker bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bethlehems Bürgermeisterin Vera Baboun in Bethlehem. Der Betrag war durch die 2015 lancierte Spendenkampagne "Eine Kölner Gabe für Bethlehem" erzielt worden.

Reker verwies auf die gute Partnerschaft zwischen beiden Städten, die seit ihrer Gründung 1996 "kontinuierlich gestärkt" worden sei. Köln verdanke den historischen Verbindungen in den Nahen Osten und besonders nach Bethlehem viel von seinem kulturellen Reichtum und Wohlstand, sagte Reker.

Einfluss Betlehems in Köln

Besonders verwies sie auf die nach dem Vorbild der Geburtskirche gebaute romanische Kirche "St. Maria im Kapitol" in Köln. Auch verweise der für die Reliquien der Heiligen Drei Könige erbaute Kölner Dom auf Bethlehem. "Kein anderes Ereignis hatte einen positiveren Einfluss auf das Wohlergehen der Kölner Bürger als diese Stiftung, die jährlich Millionen von Pilgern und Toristen aus aller Welt nach Köln bringt", so Reker.

Der gegenwärtige Besuch der Kölner Delegation in Bethlehem erfolgt nach den Worten Rekers "in einem besonderen und eher schwierigen Jahr: 1967 wurden die Palästinensergebiete durch Israel besetzt und sie sind es seither". Köln unterstütze eine Zwei-Staaten-Lösung, die "hoffentlich so schnell wie möglich" Realität werde, so Reker weiter.

Nicht nur finanzielle Unterstützung

Bethlehems Bürgermeisterin Vera Baboun dankte für die Spende und bezeichnete die Partnerschaft mit Köln als "eine der prominentesten" Partnerschaften Bethlehems. Die Stadt Köln unterstütze die Geburtsstadt nicht nur finanziell, sondern leiste wichtige Beiträge durch ihr Engagement in der Gesellschaft. "Mit ihrer Spende unterstützen die Kölnerinnen und Kölner die zentralen Botschaften, die von Bethlehem ausgehen: Frieden, Liebe, Hoffnung und sie zeigen uns: Wir sind nicht allein."

Von der anschließenden Führung über die "heilige Baustelle" der Geburtskirche durch Minister Ziad Al Bandak, Vorsitzender der Präsidialkommission für die Sanierung der Geburtskirche und Berater von Präsident Mahmud Abbas, zeigten sich Reker und die anderen Mitglieder der Kölner Delegation sehr beeindruckt.

Orte zum Lernen ermöglichen

Zwei weitere Spendenschecks über jeweils 5.000 Euro überreichte Reker an Baboun für das "Guidance and Training Center for the child and family" – die einzige auf kriegstraumatisierte und psychisch erkrankte Kinder und Familien spezialisierte Ambulanz im Westjordanland – und das "Ghirass Cultural Center", das Kindern und Jugendlichen aus Bethlehem und Umgebung einen sicheren, geschützten Ort zum Lernen und Spielen bietet. Die Unterstützung der beiden Zentren erfolgt aus dem Erlös der "ProCent-Aktion", für die viele Beschäftigte der Stadtverwaltung Köln monatlich von ihrem Gehalt die Centbeträge hinter dem Komma spenden.

Partnerschaft vertiefen

Am Samstagnachmittag traf Oberbürgermeisterin Henriette Reker mit Peter Beerwerth, Leiter des Vertretungsbüros der Bundesrepublik Deutschland in Ramallah, zusammen. Sie erklärte, Köln strebe an, sowohl den Austausch mit Bethlehem als auch mit der israelischen Partnerstadt Tel Aviv weiter auszubauen und zu vertiefen. Mit diesen beiden Städtepartnerschaften wolle die Stadt Köln nicht zuletzt einen kommunalen und bürgerschaftlichen Beitrag zur Lösung des Nahostkonflikts leisten.

Am Abend eröffneten Köln und Bethlehem gemeinsam mit den Bethlehemer Nachbarkommunen ein interkommunales Tourismusbüro, das die Stadt Köln zusammen mit Ber-gisch Gladbach, Jena und Xanten, den deutschen Partnerstädten der direkt an Bethlehem angrenzenden Städte Beit Jala und Beit Sahour, mit Mitteln der deutschen Entwicklungszusammenarbeit finanziell unterstützt.

Bevor Reker am Sonntag nach Tel Aviv reist trifft sie mit palästinensischen und israelischen Projektpartnern und Friedensfachkräften zusammen.

HR zu Gast bei Right to Movement #Palestine. TR pic.twitter.com/NOffVZRXqF

— Henriette Reker (@HenrietteReker) 19. Februar 2017


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