Kölner Kircheninitiative will mehr Mitbestimmung

Bischofswahl in Köln

Die Mitbestimmung der Katholiken des Erzbistums bei der Bischofswahl fordert eine "Kölner Kircheninitiative". Mittlerweile sollen über 1000 Menschen die Forderungen unterstützen.

Kardinal Meisner mit freiem Stuhl (dpa)
Kardinal Meisner mit freiem Stuhl / ( dpa )

Die im Dezember gegründete Initiative will Laien, Diakone und Priester beziehungsweise diözesane Beratungsgremien bei der Bischofswahl einbeziehen. Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner, der an Weihnachten 80 Jahre alt wurde, hatte 2013 in Rom sein Rücktrittsgesuch eingereicht, nach eigenen Aussagen rechnet er mit einer baldigen Annahme des Gesuchs.

Bei der Wahl eines Erzbischofs gemäß den Bestimmungen des Konkordates zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Freistaat Preußen von 1929 ist bislang das Kölner Domkapitel als sechzehnköpfiges Wahlgremium an einen Dreiervorschlag gebunden, den der Papst unter Würdigung verschiedener Vorschläge dem Kapitel unterbreitet. Eine Beteiligung von Außenstehenden ist nicht vorgesehen.

Mit Kritik und Verständnis zugleich hat der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln auf die Forderung reagiert, Laien ein Mitspracherecht bei der Wahl eines neuen Erzbischofs einzuräumen. "Diese Forderung ist nicht unbillig, sie erfolgte jedoch zur Unzeit", sagte der Vorsitzende des Katholikenrats, Thomas Nickel, beim Neujahrsempfang des Gremiums am Sonntag in Köln. Der Respekt vor dem Amtsinhaber gebiete es, die Nachfolgediskussion nicht jetzt schon zu beginnen.

Kein Vertreter des Domkapitels bei Veranstaltung der Initiative

Die Initiative will am Donnerstag eine Diskussion über das Verfahren der Bischofswahl veranstalten und hatte dazu vergeblich auch Vertreter des Domkapitels eingeladen. Auf Anfrage von domradio.de sagte Dompropst Norbert Feldhoff dazu, er könne sich schwerlich an einem Gespräch beteiligen, das jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt allenfalls spekulativen Charakter haben könnte. Er gehe aber davon aus, dass das Domkapitel zu gegebener Zeit angemessen über die anstehenden Fragen informiert. Zum Thema der Bischofswahl und möglichen Alternativen auch im Rahmen des Kirchenrechts habe er bereits 2006 in einer Veröffentlichung Stellung genommen.

Laut den Initiatoren der Veranstaltung haben sich seit Anfang Dezember über 1.100 Menschen den Forderungen nach mehr Mitbestimmung angeschlossen.


Dompropst Norbert Feldhoff / © dr
Dompropst Norbert Feldhoff / © dr
Quelle:
DR , KNA