"Maria bewahrte alles in ihrem Herzen" sei der Kerngedanke des Evangeliums, begann Dompropst Guido Assmann seine Predigt am Hochfest der Gottesmutter Maria. Das Herz stehe für die Liebe und Güte. So wie Maria könnten auch wir versuchen, aus dem Herzen heraus zu handeln, lud Assmann im Kölner Dom ein.
Ein zweiter Gedanke zum Evangelium sei, nicht alles als selbstverständlich zu nehmen und zu akzeptieren, wenn mal etwas schief laufe. Dies böte sich auch als Vorsatz für das neue Jahr an, so der Dompropst, der die versammelten Gläubigen dazu ermutigte, Gott zu loben und für das eigene Leben dankbar zu sein.
Mit dem Wunsch, "dass wir im Glauben fest und treu stehen", "uns Gott verpflichtet fühlen" und "darauf hören, was Gott uns lehrt", schloss der Dompropst seine Predigt.
Der Gottesdienst wurde musikalisch von Organist Winfried Bönig begleitet.
Hochfest der Gottesmutter Maria
Am Oktavtag von Weihnachten, dem Beginn eines neuen Jahres, feiert die Kirche das Hochfest der Gottesmutter Maria. Das Fest entstand in Rom im siebenten Jahrhundert. Später feierte man den achten Tag nach Weihnachten (wobei man den 25.12. als ersten Tag mitzählt) als Tag der Beschneidung und zugleich Namensgebung Jesu, wie es im Lukasevangelium (2, 21) heißt: "Als acht Tage vergangen waren und das Kind beschnitten werden sollte, erhielt das Kind den Namen Jesus."
Erst bei der Liturgiereform von 1969 übernahm man wieder die ursprüngliche Bedeutung des Tages als Marienfest. Das Fest der Namensgebung Jesu wird am 3. Januar gefeiert. Maria hat der Welt den Urheber des Heils, Jesus Christus, geschenkt. In ihr verehren wir die Glaubende, an der wir uns ausrichten können in unserem Glauben. Als Urbild der Kirche ist Maria unsere Fürsprecherin bei Gott. Zugleich aber ist sie unsere Wegbegleiterin durch das neue Jahr.
Gleichzeitig auch Weltfriedenstag
1967 hat Papst Paul VI. den Neujahrstag zum Weltfriedenstag erklärt. Die Erfahrung vieler Kriege oder kriegerischer Auseinandersetzungen an manchen Orten der Erde macht deutlich, wie wichtig dieses Thema ist, und dass es deshalb auch zum Beginn eines neuen Jahres passt.
Aus: Magnificat. Das Stundenbuch. Januar 2024