Kölner Dom wird erstmals mit Bewegtbildern angestrahlt

"Open-Air-Begegnungsort"

Zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren wird der Kölner Dom im September für vier Tage mit bewegten Lichtprojektionen angestrahlt. So soll er zum "Leuchtturm des Friedens" werden.

Projektskizze für die Licht-Inszenierung  / © Hartung & Trenz (Dombauhütte Köln)

Der Kölner Dom soll im September zum ersten Mal in seiner Geschichte mit Bewegtbildern angestrahlt werden. Anlass ist das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. Vom 26. bis zum 30. September solle die Südfassade der Kathedrale durch bewegte Lichtprojektionen zum "Leuchtturm des Friedens" werden, berichtete Dompropst Gerd Bachner am Dienstag. "Auch wir leben heute in der Zeit eines gefährdeten, eines brüchigen Friedens", betonte er. "Mit Ausstellungen und Konzerten, Mitmach-Aktionen und Tagungen erinnern wir an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren – und möchten in einer Zeit, in der der weltweite Friede erneut brüchig geworden ist, ein deutliches Zeichen der Hoffnung und der Völkerverständigung setzen."

Die Kosten belaufen sich auf eine Summe "im unteren sechsstelligen Bereich" Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) sagte: "Ich finde es gut, dass von unserem Dom eine Friedensbotschaft ausgeht." Die Installation am Kölner Dom verweise auf die Schrecken des Ersten Weltkriegs, sagte sie weiter. „Die Erinnerung daran zeigt uns, welche Bedeutung Frieden, Demokratie und Toleranz für die Bürgerinnen und Bürger in Europa haben. Auch für die Kölner Stadtgesellschaft ist eine Kultur der Vielfalt und des solidarischen Miteinanders ein zentrales Ziel für uns alle.“

"Eine Art offenes Gespräch"

Kurator Helmut M. Bien sagte, der Platz vor der Südfassade des Doms solle zu einem "Open-Air-Begegnungsort jenseits der üblichen Konsumangebote" werden. Gestaltet wird die Dom-Illumination von den Medienkünstlern Detlef Hartung und Georg Trenz. Es würden etwa zwei Dutzend Hochleistungsprojektoren eingesetzt. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass in dieser Kombination von Raum, Licht und Klang Bilder entstehen, die hoffentlich nicht nur uns nachhaltig beeindrucken werden", sagte Hartung.

Beide Künstler betrachten ihre Installation als "eine Art offenes Gespräch mit diesem besonderen Ort, dem Kölner Dom, in den Sprachen von Architektur, Licht und Typographie über Krieg und Frieden". In ihrer Annäherung an den Dom seien sie sehr bescheiden und demütig, so Detlef Hartung. "Dieses Gebäude hat uns sicherlich mehr zu sagen als wir ihm. Aber wir sind sehr zuversichtlich, dass in dieser Kombination von Raum, Licht und Klang Bilder entstehen, die hoffentlich nicht nur uns nachhaltig beeindrucken und zum weiteren Nachdenken anregen werden."


Medienkünstler Detlef Hartung und Georg Trenz  / © Manfred Scharnberg (Dombauhütte Köln)
Medienkünstler Detlef Hartung und Georg Trenz / © Manfred Scharnberg ( Dombauhütte Köln )
Quelle:
MHDK , dpa
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