Kölner Caritas startet Wahl-Kampagne

Lasst keinen sitzen!

Mit einer breit angelegten Kampagne will die Caritas im Erzbistum Köln vor den NRW-Kommunalwahlen auf dringende sozialpolitische Herausforderungen aufmerksam machen. Unter dem Slogan "Lasst keinen sitzen! - Demokratie wahr machen" sollen "soziale Nöte sichtbar gemacht und Probleme vor Ort angesprochen werden", so Diözesancaritasdirektor Frank Johannes Hensel.

 (DR)

Ziel sei es, Bürger mit Politikern ins Gespräch zu bringen, um die kommunalen Entscheidungsträger für Missstände zu sensibilisieren. Die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen finden am 30. August statt.

"Menschen, die von Armut bedroht, wegen ihrer Herkunft oder des Alters gemieden, von Sucht bedrückt oder in der Bildung benachteiligt sind, zählen zu den Schwächsten der Gemeinschaft", so Hensel. Erst wenn sie erlebten, dass die Politik ernsthaft an der Lösung ihrer Probleme arbeite, sähen sie wieder einen Sinn in ihrer politischen Teilhabe. Laut einer Studie der Friedrich Ebert Stiftung glaube jeder dritte Bürger nicht mehr, so Hensel, dass die Demokratie die Probleme des Landes lösen könne. Rund zwei Drittel der Arbeitslosen wollten deshalb nicht zur Wahl gehen. "Damit wollen wir als Caritas uns nicht abfinden."

Verschiedene Veranstaltungen geplant
Im Rahmen der Wahl-Kampagne sind Veranstaltungen auf öffentlichen Plätzen sowie in Caritas-Räumen und Kirchengemeinden geplant. Unter www.lasst-keinen-sitzen.de stehen laut Caritas Aktionsvorschläge, Plakate und Aufkleber bereit. Das Logo der Kampagne verbindet den Slogan mit einer Abbildung von drei Stühlen, die in unterschiedliche Richtung weisen und für Kommunikationsprobleme stehen, wie der Verbandsdirektor erläuterte.

An den Aktionen beteiligen sich nach seinen Angaben Caritas-Dienste und Einrichtungen in verschiedenen Städten, darunter der Sozialdienst Katholischer Männer (SKM), der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), der Malteser Hilfsdienst und Kreuzbund-Selbsthilfegruppen. Die Malteser etwa planen Projekte für Obdachlose, SKM und SkF organisieren Veranstaltungen gegen Überschuldung, Arbeitslosigkeit und für Kinder aus sozial schwachen Familien. Der Kreuzbund will auf die besondere Suchtgefährdung Jugendlicher aufmerksam machen.