Kölner Caritas für Förderung digitaler Lernmittel

Land soll Kosten übernehmen

Der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln fordert von der künftigen Landesregierung in NRW, digitale Endgeräte in der Schule als Lehrmittel anzuerkennen und die Finanzierung dafür zu übernehmen.

Schülerin mit Tablet  / © Improvisor (shutterstock)

"Der Schulbesuch in Nordrhein-Westfalen kostet faktisch viel mehr als bislang angenommen", sagte der Kölner Diözesan-Caritasdirektor Frank Johannes Hensel am Freitag in Köln. "Hier muss die künftige Landesregierung nun dringend gegensteuern."

"Laptops und digitale Lernprogramme sind wie Bücher oder Kreidetafeln: Sie sind Lernmittel. Und Lernmittel müssen alle Schülerinnen und Schüler diskriminierungsfrei an die Hand bekommen. So steht es in unserer Landesverfassung", erklärte der Caritasdirektor weiter. Wenn für die Schule heutzutage die Anschaffung digitaler Endgeräte dazugehöre, dann müsse auch deren Finanzierung sichergestellt werden.

Dr. Frank Johannes Hensel (Diözesan-Caritasverband Erzbistum Köln)

Hohe Kosten für Schulmaterialien

Laut einer aktuellen Umfrage würden Eltern allein für Schreibwaren, Arbeitshefte, Werkmaterial, Nachhilfe, Musikinstrumente, Klassenkasse, Kopiergeld und mehr durchschnittlich 1.600 Euro pro Schüler und Jahr an weiterführenden Schulen ausgeben. "Wir entfernen uns immer weiter von einer so wichtigen und notwendigen Chancen- und Bildungsgerechtigkeit", mahnte Hensel.

In ihren Koalitionsgesprächen einigten sich am Freitag Vertreter von CDU und Grünen auf die Bildung einer neuen Landesregierung für Nordrhein-Westfalen. Der zwischen beiden Parteien verabredete Fahrplan sieht vor, dass die Delegierten auf ihren jeweiligen Parteitagen am 25. Juni über den Koalitionsvertrag beraten werden. Bei Zustimmung der Parteitage soll die Wahl des Ministerpräsidenten am 28. Juni stattfinden.

Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V.

Der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V. ist der Dachverband der katholischen Wohlfahrtspflege im Erzbistum Köln. Ihm sind 250 Mitglieder als Träger von mehr als 2.000 Diensten und Einrichtungen im Rheinland und den angrenzenden Kreisen angeschlossen.

Das Spektrum seiner Aufgaben reicht von Krankenhäusern über Altenheime bis zu Kindergärten und Beratungsstellen, wie etwa Schwangerschafts- oder Schuldnerberatung. Der Diözesan-Caritasverband berät seine Einrichtungen und Dienste in wirtschaftlichen Fragen und vertritt sie in Kirche, Gesellschaft und Politik. 

Die Caritas gibt es in über 160 Ländern / © Karolis Kavolelis (shutterstock)
Die Caritas gibt es in über 160 Ländern / © Karolis Kavolelis ( shutterstock )

 

Quelle:
epd