"Der Schulbesuch in Nordrhein-Westfalen kostet faktisch viel mehr als bislang angenommen", sagte der Kölner Diözesan-Caritasdirektor Frank Johannes Hensel am Freitag in Köln. "Hier muss die künftige Landesregierung nun dringend gegensteuern."
"Laptops und digitale Lernprogramme sind wie Bücher oder Kreidetafeln: Sie sind Lernmittel. Und Lernmittel müssen alle Schülerinnen und Schüler diskriminierungsfrei an die Hand bekommen. So steht es in unserer Landesverfassung", erklärte der Caritasdirektor weiter. Wenn für die Schule heutzutage die Anschaffung digitaler Endgeräte dazugehöre, dann müsse auch deren Finanzierung sichergestellt werden.
Hohe Kosten für Schulmaterialien
Laut einer aktuellen Umfrage würden Eltern allein für Schreibwaren, Arbeitshefte, Werkmaterial, Nachhilfe, Musikinstrumente, Klassenkasse, Kopiergeld und mehr durchschnittlich 1.600 Euro pro Schüler und Jahr an weiterführenden Schulen ausgeben. "Wir entfernen uns immer weiter von einer so wichtigen und notwendigen Chancen- und Bildungsgerechtigkeit", mahnte Hensel.
In ihren Koalitionsgesprächen einigten sich am Freitag Vertreter von CDU und Grünen auf die Bildung einer neuen Landesregierung für Nordrhein-Westfalen. Der zwischen beiden Parteien verabredete Fahrplan sieht vor, dass die Delegierten auf ihren jeweiligen Parteitagen am 25. Juni über den Koalitionsvertrag beraten werden. Bei Zustimmung der Parteitage soll die Wahl des Ministerpräsidenten am 28. Juni stattfinden.