Kölner Bündnis plant Demonstration für eine menschliche Asylpolitik

 (DR)

Über 120 Initiativen, Organisationen, Vereine, Parteien, Wohlfahrtsverbände und die christlichen Kirchen aus Köln und der Region rufen für den 16. September zu einer Demonstration für eine menschliche Flüchtlingspolitik auf. Unter dem Motto "Köln zeigt Haltung" wollen sie einen "deutlichen Kontrapunkt" gegen eine Politik der Abschottung und Abschiebung setzen, erklärten die Organisatoren am Mittwoch in Köln. Sie fordern "Aufnehmen statt Abschotten!", "Hierbleiben statt Abschieben!" und Solidarität mit Menschen mit einer Fluchtgeschichte. Zu der Kundgebung in der Domstadt erwarten die Veranstalter mehrere Tausend Teilnehmer. Über 300 Personen des öffentlichen Lebens unterstützen den Angaben zufolge bisher den Aufruf, darunter auch Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos).

Gregor Stiels vom Kölner Katholikenausschuss beklagte, dass "ein guter christlicher Kompass" in den vergangenen Monaten verloren gegangen sei und das dadurch entstandene Vakuum durch ein "rassenideologisches Menschenbild" gefüllt werde. Dagegen setzten die Kirchen das christliche Menschenbild und die Menschenwürde, die ohne Ansehen der Herkunft oder der Religion für jeden Menschen gelte. Claus-Ulrich Prölß vom Kölner Flüchtlingsrat kritisierte rechtswidrige Abschiebungen wie im Fall Sami A.. Die Demonstration am 16. September beginnt um 14 Uhr mit einer Kundgebung und Reden auf dem Roncalliplatz, auf der auch der Kölner evangelische Stadtsuperintendent Rolf Domning sprechen wird. Anschließend ziehen die Teilnehmer auf den Kölner Heumarkt zum musikalischen Programm. Mit dabei sind unter anderem Max Mutzke und der Kabarettist Wilfried Schmickler. (epd/ Stand:05.09.2018)