Köln: Dompropst empört über Zahlungsverweigerung

"Entsetzen und großes Unverständnis"

Mit "Entsetzen und großem Unverständnis" hat Dompropst Dr. h.c. Norbert Feldhoff zur Kenntnis nehmen müssen, dass die von der Stadt Köln beantragten Bundesmittel zur Umgestaltung der Dom-Ostseite nicht gewährt werden. Das schreibt Feldhoff in einem Brief an Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee und bittet den Minister zugleich, die Entscheidung rückgängig zu machen.

Köln: Kein Geld für Schmnuddelecke am Dom / © Boecker
Köln: Kein Geld für Schmnuddelecke am Dom / © Boecker

Feldhoff fordert Tiefensee auf, "zu überlegen, ob nicht für diese wichtige Baumaßnahme, die auch deutlich konjunkturfördernd wäre, zusätzliche Bundesmittel zur Verfügung gestellt werden könnten, die durch Landes- und städtische Mittel ergänzt ein überzeugendes Projekt möglich machen und das städtebauliche Umfeld des Kölner Doms deutlich verbessern würde".

In dem betroffenen, „durch unsinnige Umbauten der 60-er und80-er Jahre vernachlässigten Bereich" an der Ostseite des Kölner Doms liege das frühchristliche Baptisterium, das Taufgebäude der Kathedrale aus dem 5. Jahrhundert, „das nicht nur eine archäologische Sensation ist, sondern eine große Bedeutung für uns Christen in Köln hat", schreibt Feldhoff. Für eine Neuplanung und Umgestaltung würde sich auch das Metropolitankapitel engagieren. Ein in dessen Augen verfehltes Gutachten habe wohl dazu geführt, dass der dringend notwendige Umbau dieses historisch bedeutsamen Bereichs nicht realisiert werden könne. Das Domkapitel sei auch bereit, notwendigenfalls ein Stück des Domherrenfriedhofs für die Wegführung bereitzustellen, heißt es in dem Schreiben vom 24. Juni.

Unterstützung erhält das Domkapitel auch vom Rat der Stadt Köln, dessen Fraktionen von CDU, SPD, Bündnis 90/Die Günen und FDP sich mit einer gemeinsamen Resolution ebenfalls an Tiefensee gewandt haben. Darin wird der Bereich als „städtebaulicher Missstand" und „heruntergekommen" beschrieben.