Köchin Sarah Wiener setzt sich mit dem Tod auseinander

"Ich hielt mich lange für unsterblich"

Eine gute Zeit mit anderen Menschen verbringen. Das ist Star-Köchin Sarah Wiener ebenso wichtig wie gesellschaftliches Engagement. Denn spätestens seit dem Tod ihrer Eltern ist ihr bewusst, dass das Leben ziemlich kurz ist.

Sarah Wiener / © Harald Oppitz (KNA)
Sarah Wiener / © Harald Oppitz ( KNA )

Köchin Sarah Wiener (63) setzt sich seit dem Tod ihrer Eltern bewusst mit ihrer eigenen Endlichkeit auseinander. "Ich finde mit 63 Jahren doch, dass das Leben ziemlich kurz ist", sagte sie der Illustrierten "Bunte" in München. Sie habe sich für Jahrzehnte unsterblich gefühlt - und dann mit einem Blick in den Spiegel gemerkt, dass sie falsch gelegen habe. Wenn die eigenen Eltern tot seien, realisiere man, dass man selbst die Nächste in der Reihe sei.

"Jede Generation hat ein Seil um die Hüfte und wird in den Abgrund gezogen. Solange deine Generation hintansteht, merkst du gar nicht, dass das Seil spannt", sagte Wiener, deren Mutter Lore Heuermann im Frühjahr gestorben war. "Wenn du darüber nachdenkst, kommen Gedanken wie: Wer bist du? Was willst du? Lebst du das Leben, das du dir vorstellst?"

1,8 Millionen Kindern das Kochen beigebracht

Ihre Antwort darauf sei, Zeit mit den Menschen zu verbringen, die ihr wichtig seien, sagte die Köchin. Außerdem wolle sie Dinge tun, die einen Mehrwert für die Gesellschaft hätten, zum Beispiel ihre Stiftungsarbeit. "Zusammen mit der Barmer-Krankenkasse habe ich mit der Initiative 'Ich kann kochen' inzwischen 1,8 Millionen Kindern das Kochen beigebracht. Jetzt feiern wir zehn erfolgreiche Jahre! Wenn du etwas machst, was dir wichtig ist, stirbt es sich vielleicht leichter. Aber das habe ich noch nicht vor."

Quelle:
KNA