Knobloch nach AfD-Eklat im bayerischen Landtag

"Werde beinahe im Minutentakt bedroht"

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, wird nach eigenen Angaben seit dem jüngsten AfD-Eklat im bayerischen Landtag bedroht. Vor allem das Ausmaß sei besorgniserregend.

Charlotte Knobloch / © Dieter Mayr (KNA)
Charlotte Knobloch / © Dieter Mayr ( KNA )

"Seitdem erreichen mich beinahe im Minutentakt wüste Beschimpfungen, Drohungen und Beleidigungen per E-Mail und Telefon", sagte die 86-Jährige der "Augsburger Allgemeinen" (Freitag).

Die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland sagte mit Blick auf die AfD: "Die Gefahr, die von der Partei und ihren Anhängern für unsere freiheitliche Demokratie ausgeht, wird so überdeutlich und zeigt nur noch mehr, dass die Demokraten in unserem Land gegen sie zusammenstehen müssen."

"In dieser Form nicht erwartet"

Weiter erklärte Knobloch: "Dass die AfD auch den Bayerischen Landtag für eine Selbstinszenierung nutzen würde, wusste ich." Den Eklat habe sie "in dieser Form dennoch nicht erwartet".

Knobloch hatte die AfD am Mittwoch bei einem Gedenkakt für die Opfer des Nationalsozialismus im Bayerischen Landtag als verfassungsfeindlich kritisiert. Ein Großteil der AfD-Fraktion verließ daraufhin das Plenum. (KNA)


Quelle:
KNA