Klima-Allianz fordert Umweltprogramm für NRW

Mit gutem Beispiel voran

Auch zehn Tage nach dem Treffen der G8-Staaten geht der Kampf für Klimaschutz weiter: Die "Klima-Allianz" aus Umweltverbänden und kirchlichen Organisationen hat am Montag von der Landesregierung NRW Maßnahmen gegen den hohen Schadstoffausstoß verlangt. Als Energieregion Nummer Eins müsse NRW mit gutem Beispiel voran gehen. Die Kirchen nehmen sich dabei auch selber in Pflicht.

 (DR)

"Energieregion Nummer Eins in Europa"
Als dicht besiedelte Industrieregion falle Nordrhein-Westfalen beim Klimaschutz eine Schlüsselrolle zu, erklärte der Umweltpfarrer der Evangelischen Kirche von Westfalen, Klaus Breyer, am Montag in Düsseldorf. Das Land habe die höchste Kraftwerks- und Autobahndichte sowie sieben bedeutende Flughäfen.

Nordrhein-Westfalen sei die "Energieregion Nummer Eins in Europa", so Breyer. Darum solle die Regierung ein Klimaschutz-Programm vorlegen. Kirchen, Entwicklungsorganisationen und Umweltverbände wollten mit ihr "in einen konstruktiven Dialog über ein wirkungsvolles Handlungsprogramm" eintreten. Neben den führenden Umweltschutzorganisationen gehören der Klima-Allianz auch Misereor, Brot für die Welt, Caritas und die Katholische Landjugendbewegung an.

Die Industrieländer müssten beim Klimaschutz mit gutem Beispiel voran gehen und die Entwicklungsländer unterstützen, forderte Breyer. "Dabei geht es nicht um Almosen, sondern um Gerechtigkeit." Wirkungsvoller Klimaschutz müsse zu Strukturveränderungen führen. "Als Kirchen werden wir uns dafür einsetzen, dass dieser Strukturwandel so umwelt- und sozialverträglich wie nur möglich verläuft."

Auch Kirchen gefordert
Als große Arbeitgeber und Verantwortliche für Wirtschaftsbetriebe seien die Kirchen beim Klimaschutz auch selbst gefordert, betonte der Geistliche. Nach Berechnungen der Energieagentur NRW gebe es bei beiden Kirchen ein jährliches Energie-Einsparpotenzial von jährlich 150.000 Tonnen Kohlendioxid. Das entspreche Energiekosten von 40 Millionen Euro pro Jahr.

Die westfälische Landeskirche hatte sich der Aktion "Der grüne Hahn" für umweltgerechtes Handeln in Gemeinden angeschlossen. Laut Breyer sind bereits im ersten Jahr Energieeinsparungen von 20 Prozent gelungen. Der Umweltpfarrer zeigte sich zuversichtlich, die Aktion in den nächsten fünf Jahren flächendeckend in allen evangelischen Kirchengemeinden umsetzen zu können. "Dies schützt nicht nur das Klima, sondern spart auch Geld für Stromrechnungen, das wir dann für die Jugendarbeit verwenden können", so Breyer.