Kirchliche Organisationen treffen Religionsführer der Zentralafrikanischen Republik

 (DR)

Der vom Erzbistum Köln mitgegründete "Runde Tisch Zentralafrika" hat sich zu Gesprächen mit den katholischen, muslimischen und protestantischen Religionsführern aus dem Krisenstaat Zentralafrikanische Republik (ZAR) getroffen. Dabei wurden wichtige Fortschritte erzielt. In dem multi-religiösen Land wird mit Unterstützung der Stiftung "House of One" jetzt ein "House of Peace" errichtet.

In zwei Wochen beginnen deutsche und afrikanische Studenten bereits mit der Ausarbeitung erster Entwürfe für ein Haus der interreligiösen Begegnung und des gemeinsamen Gedenkens in einem Land, das seit Jahren von Krieg, Terror und der daraus folgenden Verelendung der Bevölkerung zerrissen wird. Gemeinsam mit dem "Runden Tisch Zentralafrika" sprachen die Geistlichen mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, das künftig einen Vertreter in das Gremium entsenden möchte, und mit Vertretern des Auswärtigen Amtes.

Die zentralafrikanischen Geistlichen appellierten, Deutschland möge seinen Einfluss im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen geltend machen, in dem es 2019 und 2020 als nicht ständiges Mitglied vertreten sein wird. Seit Abzug der Franzosen im Jahr 2017 sind zunehmend russische Sicherheitsberater in Zentralafrika aktiv. „Die Konkurrenz in diesem ‚Kampf der Elefanten‘ vor Ort ist groß und hilft unserem Land nicht weiter“, so Kardinal Nzapalainga.

„Wir sind der Abfalleimer der Region.“ So genannte „Warlords“ aus Uganda – Stammesführer, die die militärische Macht übernommen haben – nutzten die ZAR als Rückzugsgebiet; Milizen aus dem Tschad, dem Sudan und anderen Ländern kontrollierten die Diamant- und Goldminen des Landes und terrorisierten die Bevölkerung. Nur zwanzig Prozent des Staatsgebiets seien unter der Kontrolle der Regierung in Bangui. Der „Runde Tisch Zentralafrika“, der zweimal jährlich tagt, ist ein Zusammenschluss der kirchlichen Entwicklungsorganisationen Missio Aachen, Misereor, ELM, Inovarca, House of One sowie dem Erzbistum Köln. Ziel ist die Unterstützung der interreligiösen Plattform in deren Bemühungen um Frieden in dem von Krisen geschütteltem Land. (Erzbistum Köln)