Kirchliche Hilfswerke fordern Stärkung der Frauenrechte

"Frau. Macht. Veränderung"

Bei einem ökumenischen Neujahrsgottesdienst der Hilfswerke "Brot für die Welt" und Misereor haben die Kirchen die Rolle der Frauen für mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit betont. Die weibliche Perspektive müsse im Blick sein.

Frauen demonstrieren für Gleichberechtigung / © David MG (shutterstock)
Frauen demonstrieren für Gleichberechtigung / © David MG ( shutterstock )

Das wäre unabdingbar, "wenn wir die Kriege der Welt, in der Ukraine wie im Nahen Osten, wirklich überwinden wollen", sagte die Generalsekretärin der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Beate Gilles, in ihrer Predigt am Montag in Bonn.

Gerade Frauen hätten in der Menschheitsgeschichte immer wieder in besonderer Weise Raum für Integration und zum friedlichen Miteinander geschaffen, unterstrich Gilles. Sie rief zu einem couragierten Miteinander über alle Kultur- und Religionsgrenzen hinweg auf. Gilles ist seit 2021 die erste Frau an der Spitze des Sekretariats der katholischen Bischofskonferenz.

Pruin: Es seien noch "noch viele Furchen zu ziehen"

Unter dem Motto des Festgottesdienstes "Frau. Macht. Veränderung" seien "noch viele Furchen zu ziehen", sagte die Präsidentin von "Brot für die Welt" und Diakonie Katastrophenhilfe, Dagmar Pruin. Hier sei Widerstand zu überwinden, erklärte sie und erinnerte an die Friedensnobelpreisträgerin von 1992, Rigoberta Menchu, die sich "furchtlos und bedingungslos" für die Rechte der Indigenen eingesetzt und damit Zeichen gesetzt habe, die bis heute wirkten.

Der unverdrossene Einsatz von Frauen mache Mut, hoffnungsvoll in das neue Jahr zu schauen, erklärte die Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Anne Gidion. Frauen seien immer schon prägende Vorbilder gewesen.

Jüsten wünscht sich Gleichberechtigung von Frauen

Prälat Karl Jüsten, Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe, räumte im Gebet ein, dass in seiner Kirche in vielen Fällen die Gleichberechtigung von Frau und Mann am Kirchenportal ende. Er wünsche sich, dass Frauen am Wandel der Welt "gleichberechtigt teilnehmen". Der Glaube schenke dazu "Kraft zur Veränderung und Erneuerung".

Die großen kirchlichen Hilfswerke "Brot für die Welt" und Misereor feiern traditionell zum Jahresanfang in der UN- und Bundesstadt Bonn einen gemeinsamen Gottesdienst, mit dem sie ein Kernthema besonders stark machen wollen. Die Kollekte des Gottesdienstes kommt über das Projekt "Starke Frauen weltweit" Mädchen und Frauen in Afrika, Asien und Lateinamerika zugute. 

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )

 

Quelle:
KNA