Kirchenmusikdirektor zum Tag der Heiligen Cäcilia

Beispielhafte Glaubenszeugin

Sie ist die Patronin der Kirchenmusik und deshalb tragen auch viele Chöre "Cäcilia" in ihren Namen. So auch der Kölner Diözesan-Cäcilien-Verband, der eine "KirchenMusikWoche" veranstaltet. Doch was verbirgt sich hinter der Heiligen?

Cäcilia: Patronin der Kirchenmusik / © Natalia Gileva (KNA)
Cäcilia: Patronin der Kirchenmusik / © Natalia Gileva ( KNA )

domradio.de: Welche Beziehung haben Sie als Kirchenmusiker persönlich zur Heiligen Cäcilia?

Prof. Richard Mailänder (Erzdiözesankirchenmusikdirektor): Sie ist die Patronin der Kirchenmusik. Es gibt zahlreiche Kompositionen, die ihr gewidmet sind. Ich verbinde sie daher in der Tat mit der Kirchenmusik. Ich habe das Bild vor Augen, wie sie an der Orgel sitzt. Sie ist eine Persönlichkeit, die für ihren Glauben eingestanden und dafür gestorben ist. Sie ist damit eine Glaubenszeugin, die auch für mich beispielhaft mit ihrem Leben ist.

domradio.de: Im nächsten Jahr findet im Erzbistum Köln eine "KirchenMusikWoche" statt. Wie gestaltet sie sich konkret?

Mailänder: Wir haben eine ganze Woche für die Kirchenmusik vorgesehen. Sie soll innerhalb der Gemeinden und in den Chören stattfinden. Es beginnt mit einer großen Eucharistiefeier mit Bachs h-moll Messe in St. Maria im Kapitol am 16. Juni. Das wird ein Gottesdienst von vier Stunden werden, der in die Nacht hinein geht. Weiterhin soll es Gottesdienste und Kammerchorkonzerte geben, die von Chören aus dem Erzbistum mitgestaltet werden. Es gibt eine Themenwoche mit Gesprächen und Diskussionen im Domforum; zum Beispiel zu Orgeln, Musik und Spiritualität und Jugendchören. Es soll eine Orgelnacht im Dom und sogar Orgelmusik in der Fußgängerzone geben. In der Lanxess-Arena bildet ein großes Chortreffen den Abschluss der Woche. 

domradio.de: Sie haben die ganze Arena hier in Köln gemietet. Wie viele Sänger erwarten Sie?

Mailänder: Wir erwarten circa 12.000 Sänger und Sängerinnen. Wir glauben, dass wir die größte Besetzung bei Schuberts "Heilig" haben werden. Wir haben das symphonisch nochmal eingerichtet. Aber es gibt nicht nur alte Musik, sondern sehr viel Neues zum Hören und Mitsingen.

domradio.de: Wie probt man mit so vielen Sängern?

Mailänder: Die Arrangements werden jetzt geschrieben und sind größtenteils fertig. Im nächsten Jahr werden sie an die Chöre geschickt. Durch regionale Vortreffen werden die Stücke einstudiert. Zusätzlich wird es einen Ansingechor geben mit 60 Jugendlichen und Erwachsenen. Sie sind für die Tonabnahme zuständig. Dann müsste es eigentlich gut zusammen laufen. Ein größeres Orchester und eine Rockband unterstützen all das, ebenso wie die Ehrengäste: Die King Singers, die Bläck Föös und eine Reihe anderer. 

Das Interview führte Silvia Ochlast.


Konzert am 18. Februar 2015 in St. Maria im Kapitol / © Beatrice Tomasetti (DR)
Konzert am 18. Februar 2015 in St. Maria im Kapitol / © Beatrice Tomasetti ( DR )
Quelle:
DR