Russischer Priester vergleicht Ehefrauen mit Prostituierten

Kirchenleitung entschuldigt sich

Ein hoher russisch-orthodoxer Geistlicher hat Ehefrauen, die nur standesamtlich verheiratet sind, mit "kostenlosen Prostituierten" verglichen. Politiker verurteilten seine Äußerung. 

Kampf gegen Zwangsprostitution (dpa)
Kampf gegen Zwangsprostitution / ( dpa )

Die Vizechefin des Menschenrechtsrates des Kremls, Irina Kirkora, nannte die Worte des Leiters der Familienkommission der russisch-orthodoxen Kirche, Erzpriester Dmitri Smirnow (68), "erniedrigend und widerwärtig", wie russische Medien (Montag) berichteten.

Smirnow hatte bei einer Veranstaltung gesagt: "Bei uns verstehen die Frauen selbst nicht, was eine Ehe ist. Sie sagen ungern: Ich bin eine kostenlose Prostituierte. Deshalb sagen sie: Ich führe eine Zivilehe." Ein Video davon veröffentlichte der Erzpriester auf seiner Internetseite.

Kirchenleitung entschuldigt sich 

Die Kirchenleitung distanzierte sich von Smirnows Worten. "Ich entschuldige mich bei den vielen Frauen, die sich durch die erneute provokante Äußerung des Priesters beleidigt fühlen", sagte Metropolit Hilarion laut der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti. Kirchensprecher Wladimir Legojda bescheinigte Smirnow "missglücktes Trolling".

Schon in der Vergangenheit gab es Proteste gegen den Geistlichen. Er hatte etwa gesagt, Abtreibungen seien "schlimmer als der Holocaust". Seit 2013 leitet der Moskauer Erzpriester die Kirchenkommission für Familienfragen und den Schutz von Mutterschaft und Kindheit.


Quelle:
KNA