DOMRADIO.DE: Fünf Motive haben Sie entworfen. Ab Donnerstag sind die Karten in den Kneipen. Mit welchem Ziel?
Elke Pilkenroth (Referentin für Öffentlichkeitsarbeit): Weil es cool ist. Wir wollen aufmerksam machen und wir wollen ein bisschen schrill aufmerksam machen. Man sieht auf der Vorderseite der Karte erst mal überhaupt nicht, dass es um die katholische Kirche geht. Sie sind ein Hingucker, finden wir zumindest, in den grellen Farben und mit den plakativen Schriften. Wir wollen aufmerksam machen, wollen zeigen, dass wir nicht verstaubt sind. Man darf nicht vergessen, dass es immer wieder Leute gibt, die an Wendepunkten des Lebens, weil sie vielleicht Pate werden oder weil sie heiraten möchten, den Schritt zurück oder auch ganz neu in die Kirche finden. Da hoffen wir, dass sie merken: Hoppla, das ist keine verstaubte Organisation.
DOMRADIO.DE: Ist ihre Prognose oder ihr Wunsch, dass die Wiedereintrittszahlen durch diese Aktion steigen könnten?
Pilkenroth: Wunsch ja, Prognose wissen wir noch nicht. Tatsächlich konnten wir feststellen, dass ohnehin noch vor dieser Aktion die Wiedereintrittszahlen in die katholische Kirche in Nürnberg nach oben gegangen sind. Das ist ein erfreulicher Trend. Da freuen wir uns, wenn wir es sogar noch beschleunigen können. Aber unser Ziel ist es grundsätzlich zu sagen, Glaube und Kirche sind in der Gesellschaft verankert. Das soll diese Aktion zum Ausdruck bringen.
DOMRADIO.DE: Auf der Rückseite der Postkarte steht eine Telefonnummer. Sie versuchen also, mit den Menschen in Kontakt zu kommen.
Pilkenroth: Genau so ist es. Wenn jemand bei uns anruft oder sich bei uns in unserem Tagescafé-Fenster an die Kircheneintrittsstelle wendet, wird ihm geschildert, wie das Aufnahmeprozedere verläuft. der Hintergrund ist, dass es bei uns in der katholischen Kirche - ich finde das auch ziemlich gut - nicht nur ein rein juristischer, formaler oder Verwaltungsakt ist. Es gibt ein Vorgespräch und im Rahmen einer kleinen, meist gottesdienstlichen Feier wird die Wiederaufnahme vollzogen, wenn davor schon eine Taufe erfolgt ist. Das war früher immer etwas umständlicher, aber wir haben es jetzt verkürzt, sodass dieser Vorlauf nicht ganz so lang und mühsam ist und die Leute nicht die Lust verlieren.
Das Interview führte Dagmar Peters.