Die SPD-Landesvorsitzende Hannelore Kraft hatte dazu am Samstag erklärt, im Falle eines Wahlsieges ihrer Partei werde es auch keine erzbischöflichen Gymnasien mehr geben, sondern nur noch kirchliche Gemeinschaftsschulen.
Auch Unionspolitiker kritisierten die Pläne. CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla wies sie gegenüber der in Essen erscheinenden "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag) als pure Ideologie zurück. Dies würde die "Zerschlagung der derzeit in NRW geführten 627 Gymnasien, 555 Realschulen und 725 Hauptschulen bedeuten", so Pofalla. NRW-Schulministerin Barbara Sommer (CDU) sagte, sie halte "die Abrisspläne der SPD für verfassungsrechtlich höchst zweifelhaft".
Sommer warf der SPD Kalkül bei dem Ansinnen vor, den Plan "auch den privaten Ersatzschulen aufzwingen" zu wollen. Damit solle der "Notausgang" für Eltern versperrt werden. Die würden ansonsten "zu Hunderttausenden" aus dem öffentlichen Schulsystem auf Privatschulen flüchten. Katholische und evangelische Kirche sind Träger von rund 200 Schulen in NRW.
Kirchen wollen notfalls gegen SPD-Schulpläne klagen
Erzbischöfliche Gymnasien in Gefahr
Die beiden großen Kirchen wollen notfalls gegen die Schulpläne der NRW-SPD klagen. Die Kirchen hätten das in der Verfassung verbriefte Recht, eigene Schulen zu unterhalten, und darauf werde man bestehen, sagten der Leiter des katholischen Büros, Prälat Karl-Heinz Vogt, und der evangelische Kirchenrat Horst Krebs der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstag). Die SPD hatte beschlossen, alle weiterführenden Schulen in Gemeinschaftsschulen umzuwandeln.
Share on