Kirchen rufen zu Spenden für Ostafrika auf

"Nicht tatenlos zusehen"

Die beiden großen Kirchen in Deutschland rufen zu Spenden für die Dürre-Regionen in Ostafrika auf. Millionen Menschen seien vom Hungertod bedroht, hieß es. Dabei dürfe man nicht tatenlos zusehen.

Dürre in weiten Teilen Ostafrikas / © Francis R. Malasig (dpa)
Dürre in weiten Teilen Ostafrikas / © Francis R. Malasig ( dpa )

"Millionen Menschen am Horn von Afrika droht der Hungertod", erklärten der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, am Montag in Bonn und Hannover.

Eine langanhaltende Dürreperiode in der gesamten Region und der Bürgerkrieg im Südsudan haben zu erheblichen Ernteausfällen geführt. "Wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie Menschen an Entkräftung und Unterernährung sterben", so die Repräsentanten der beiden Kirchen.

Neben dem Südsudan sind besonders Uganda, Kenia, Somalia und Äthiopien betroffen. Im Südsudan verschlimmert der lang anhaltende Bürgerkrieg die Lage weiter. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass in der Region mehr als 20 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind. Im Südsudan und in Kenia wurde der nationale Notstand ausgerufen.

Dramatische Lage in Flüchtlingslagern

"Die Krise wird dadurch verschärft, dass die Menschen nicht nur unter Hunger und Mangelernährung leiden, sondern viele vor der andauernden Gewalt auf der Flucht sind. Die Situation in den Flüchtlingslagern ist dramatisch", sagte Marx. Bedford-Strohm erklärte, betroffen seien insbesondere die Ärmsten der Armen: "die Kranken, die Alten und die Kinder. Dieses Leid unserer Mitmenschen darf uns in Deutschland nicht unberührt lassen."

Für Spenden wiesen die beiden Bischöfe auf die kirchennahen Hilfswerke hin: Für die katholische Kirche seien Caritas international und das Bischöfliche Hilfswerk Misereor in Ostafrika engagiert, für die evangelische Kirche sei die Diakonie Katastrophenhilfe mit ihren Partnern vor Ort. Sie stellten kurzfristige Hilfe zur Verfügung und arbeiteten zudem an Lösungen, um die Ernährung dauerhaft zu sichern und die Landwirtschaft an das Klima anzupassen.


Quelle:
KNA , epd