Kirchen begrüßen Günther als neuen Ministerpräsidenten

"Glaube ist für mich wahnsinnig wichtig"

Die Kirchen haben dem neuen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther gratuliert. An diesem Mittwoch wurde er von den Abgeordneten gewählt. In seiner Heimatstadt besucht er regelmäßig die katholische Kirche. 

Wahlgewinner: CDU-Spitzenkandidat Daniel Günther / © Marcus Brandt (dpa)
Wahlgewinner: CDU-Spitzenkandidat Daniel Günther / © Marcus Brandt ( dpa )

Günther war bislang der einzige bekennende Katholik im schleswig-holsteinischen Landtag. "Der Glaube ist für mich wahnsinnig wichtig, auch bei meiner politischen Arbeit", sagte er im Wahlkampf. "Sie sind einer von knapp 180.000 Katholiken in Schleswig-Holstein und kennen die Diasporasituation unserer Kirche sehr gut", schrieb Hamburgs katholischer Erzbischof Stefan Heße in einem Glückwunschbrief. "Genau wie ich wissen Sie aber auch um die Chancen und das große Potenzial."

Vertreter der evangelischen Nordkirche wünschten dem neuen Ministerpräsidenten viel Freude und Erfolg dabei, seine Begabungen für die Menschen im Land einzusetzen. "Bereits in der jüngeren Vergangenheit haben wir uns mit Ihnen verbunden gewusst in dem Bemühen, die Bedeutung von christlichen Werten für unsere Gesellschaft auch im politischen Raum sichtbar zu machen", betonen die Bischöfe Gerhard Ulrich, Gothart Magaard und Kirsten Fehrs.

"Eine große Aufgabe"

Der CDU-Landeschef war am Mittwoch im Kieler Landtag mit 42 von 73 Stimmen der Abgeordneten gewählt worden. Damit hat Günther nicht die volle Zahl der Stimmen seines "Jamaika"-Bündnisses aus CDU, FDP und Grünen erreicht, das insgesamt auf 44 Abgeordnete kommt. 

Günther selbst nannte sein neues Amt "eine große Aufgabe", die er in Demut annehme, und dankte seinem Vorgänger Torsten Albig (SPD). Mit Albig verbinde ihn der christliche Glaube. Günther erinnert an einen gemeinsamen Besuch bei Papst Franziskus im vergangenen Jahr. Albig habe ihn damals als Oppositionsführer mitgenommen. "Das zeigt Größe."

Klassische CDU-Karriere

Der 43-Jährige ist verheiratet, hat eine Tochter und lebt in Eckernförde an der Ostsee. Der Politikwissenschaftler hat die klassische CDU-Karriere hinter sich, war Kreisvorsitzender der Jungen Union und später Ortsvorsitzender. Seit 2009 sitzt er im Kieler Landtag, ist seit 2014 Fraktions-Vorsitzender und seit 2016 auch CDU-Landesvorsitzender.

Die CDU verfügt im Schleswig-Holsteinischen Landtag über 25 Sitze, die Grünen über 10, die FDP über 9 Sitze. Die SPD stellt 21 Parlamentarier, die AfD 5 und der SSW 3. Am Mittwochnachmittag sollen die sieben Minister der neuen Regierung im Landtag vorgestellt und vereidigt werden.


Quelle:
KNA