Kirche2Go: Sakrament

Sieben mal göttliche Kraft

Die Kirche könne die Sakramente nicht einfach ändern, sagte der Papst vor ein paar Tagen. Um was genau geht es eigentlich bei den Sakramenten, von denen die Katholische Kirche sieben kennt?

Das Sakrament der Firmung / © Christina Lux (kmba)
Das Sakrament der Firmung / © Christina Lux ( kmba )

Im Wort Sakrament steckt das lateinische Wort "sacer" – das "heilig" bedeutet. Kurz gesagt ist ein Sakrament ein Heilszeichen, mehr noch ein Heilmittel für die Menschen. Die Kirche spendet die Sakramente und glaubt, dass darin Jesus Christus selbst an den Menschen wirkt.

In den Sakramenten kommt Christus den Menschen heute entgegen

Für den katholischen Pfarrer Gerhard Dane sind es Zeichen, "in denen die Kirche Heiliges zu den Menschen bringt und zwar Christus als den Heiland in seiner Wirkung. In den Sakramenten kommt uns Christus heute entgegen."
Die Katholische Kirche kennt sieben Sakramente: Nämlich Taufe, Firmung, Eucharistie, Beichte, Krankensalbung, Priesterweihe und die Ehe. Doch warum gerade diese Sieben? Bei der Definition der Sakramente geht es zunächst darum, dass Jesus diese selbst eingesetzt hat: Das heißt, alle sieben Sakramente stehen in einem Zusammenhang mit einer konkreten Handlung Jesu, die aus der Bibel ableitbar ist. So ließ sich Jesus selbst taufen, er sprach anderen Menschen die Sündenvergebung zu, wie es heute in der Beichte geschieht. Jesus verkündete, dass Mann und Frau zusammengehören und Gott selbst sie in der Ehe verbinde. Und so gibt es auch für die weiteren Sakramente konkrete Beispiele.

Aus kirchlicher Sicht sind die Sakramente also Handlungen, durch die Gottes bleibender Beistand weitergegeben wird. Für Pfarrer Dane ist das die wichtigste Aufgabe der Kirche: "Wir haben von Jesus den Auftrag und die Vollmacht, ihn in dieser Zeit gegenwärtig zu halten. Und wir meinen als Katholiken: mit diesen Zeichen können wir den Menschen hilfreich sein auf ihrem Weg zu Gott."

Sieben Sakramente gehen auf konkrete Handlungen Jesu zurück

Weil Jesus seinen Jüngern zugesagt hat, "ich bleibe bei euch, bis ans Ende der Welt" gehört es zur kirchlichen Glaubensverständnis, dass Jesus in der Kirche auch heute noch wirkt. Pfarrer Dane ist überzeugt, dass die Menschen in den verschiedenen Lebensphasen die Wirkung der Sakramente brauchen: "Die Menschen brauchen Power für ihr Leben als Christen heute, durch die Firmung. Die Menschen brauchen Vergebungserfahrung, dass sie trotz ihrer Schuld geliebt sind. Die Menschen brauchen Mut, wenn es lebensgefährlich wird in der Krankensalbung. Die Menschen brauchen für ihre Ehe die Zusage: 'Wenn ihr euch liebt, dann seid ihr in der Liebe Gottes getragen und diese Liebe bleibt euch treu.'"

Von Anfang an gehören die Sakramente zur Praxis der Kirche, auch wenn ihre Siebenzahl erst seit dem 12. Jahrhundert feststeht. Die Sakramente werden gespendet stets durch bestimmte Zeichenhandlungen verbunden mit einem  gesprochenen Wort. So wird z.B. der Mensch bei der Taufe mit Wasser begossen und dazu werden die Worte gesprochen: "Ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes."
Bei der Firmung wird die Hand aufgelegt, mit heiligem Öl ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet und dabei dem Firmling zugesagt: "Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist."

Ein sichtbares Zeichen mit unsichtbarer Wirklichkeit

Generell gilt für die Sakramente: Hinter dem sichtbaren Zeichen verbirgt sich eine unsichtbare Wirklichkeit, nämlich das göttliche Wirken. Vermittelt durch die Hände des Priesters, der die Sakramente spenden. Für den Priester Gerhard Dane ist das immer wieder etwas ganz besonderes:  "Das ist eine der großen Geschenke meines Lebens, wo ich immer froh darüber bin, dass ich wissen darf: 'Jesus handelt durch dich, stärkt diesen Kranken, teilt im Brot sich dieser Gemeinde mit.' Eine wunderbare Überzeugung und Motivation."