Kirche und Hilfswerke freuen sich über weitere Zusammenarbeit mit Müller

Für ein "gemeinsames Haus"

Gerd Müller bleibt Entwicklungshilfeminister. Weltkirche-Bischof Ludwig Schick gratuliert dem CSU-Politiker zur Nominierung. Auch das Hilfswerk missio München freut das.

Gerd Müller in Nigeria / © Michael Hanschke (dpa)
Gerd Müller in Nigeria / © Michael Hanschke ( dpa )

Weltkirche-Bischof Ludwig Schick gratuliert Gerd Müller (CSU) zur Nominierung zum Entwicklungsminister. "Viel Erfolg für die Entwicklung der Völker - der Menschheit zum Frieden", twitterte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz am Dienstag. "Die Kirchen stehen weiterhin als Kooperationspartner bereit", so der Bambergs Erzbischof.

missio-München hatte bereits am Montag die Nominierung begrüßt. Mit ihm hätten die kirchlichen Hilfswerke einen Partner, der die Wirkung und Bedeutung des Einsatzes der Kirchen in den Ländern des Südens kenne, erklärte Präsident Wolfgang Huber. Der CSU-Politiker habe seine Wertschätzung gegenüber den Kirchen immer wieder öffentlich gemacht. In der vergangenen Legislaturperiode sei ein stabiles Fundament der Zusammenarbeit entstanden, auf dem sich nun aufbauen lasse.

Ein gemeinsames Haus

Das kommende Jahrzehnt werde immense Herausforderungen bringen, sagte der missio-Präsident. So gehe es darum, eine Welt zu schaffen, in der Menschen auch in Afrika ein gutes Leben führen könnten. Zudem seien Asyl- und Migrationsfragen in einer Weise zu regeln, die sich mit dem christlichen Menschenbild vereinbaren ließen. "Und wie können wir so leben, dass unsere Erde auch unseren Enkeln - mit Papst Franziskus gesprochen - noch ein gemeinsames Haus ist", gab Huber als weiteren Impuls zu bedenken.

Angesichts solcher globaler Fragen sei das Entwicklungsministerium zu einem der wichtigsten Ministerien geworden, betonte der missio-Präsident. Dieser Tatsache werde jedoch im politischen Tagesgeschäft viel zu selten Rechnung getragen. "Nun wird es wichtig sein, dass dieses Ministerium nicht von Sicherheits- und Verteidigungsfragen dominiert wird, sondern weiterhin auf Entwicklung und Wohl der Menschen in den Ländern des Südens ausgerichtet bleibt", sagte Huber.

Rückführung ohne Handschellen

Unterdessen kündigte der bisherige und künftige Entwicklungsminister an, dass er die Heimkehr von deutlich mehr Flüchtlingen in sichere Herkunftsländer nach dem Motto Rückführung ohne Handschellen vorantreiben wolle. "In Deutschland leben hunderttausende abgelehnte Asylbewerber, die Menschen in Deutschland erwarten, dass wir diese auch konsequent zurückschicken", sagte Müller der "Augsburger Allgemeinen".

Der CSU-Politiker will dazu vor allem die Programme für freiwillige Ausreisen verstärken: "Wir müssen die Rückkehr von Menschen in ihre Heimatländer verstärken, aber ohne Handschellen", betonte er. "Dafür bieten wir Ihnen mit Ausbildungs- und Beschäftigungsprogrammen eine Perspektive in ihrer Heimat, zum Beispiel jetzt beim Wiederaufbau der zerstörten Städte im Irak", fügte er hinzu.


Quelle:
KNA