Kirche und AfD

Rheinland-pfälzischer AfD-Vorsitzender ruft zum Kirchenaustritt auf

Der rheinland-pfälzische AfD-Vorsitzende Uwe Junge hat zum Kirchenaustritt aufgerufen. Auslöser ist ein Streit um das Kreuz in der Bundeswehr.

Kreuz an der Wand / © Harald Oppitz (KNA)
Kreuz an der Wand / © Harald Oppitz ( KNA )

"Die Demontage unseres Vaterlandes unter Mithilfe der Kirchen setzt sich weiter fort", erklärte er am Freitag auf Twitter. An seine Leser appellierte er: "Christ sein ohne Kirche geht! Austreten!" Anlass für den Aufruf des früheren Berufsoffiziers ist die Debatte um die von der Landesregierung Bayern angekündigte Kreuz-Pflicht in Amtsgebäuden. Als Reaktion auf die umstrittenen Pläne der bayerischen CSU hatte sich die katholische Friedensbewegung "Pax Christi" vor einigen Tagen dafür ausgesprochen, das Kreuz nicht mehr als Emblem der Bundeswehr zu nutzen.

Junge selbst ist nach Angaben der AfD-Landtagsfraktion bereits Ende der 1980er Jahre aus der evangelischen Kirche ausgetreten, weil damals vor seiner Hochzeit kein Pfarrer bereit gewesen sei, ihn in Uniform zu trauen. Ungeachtet des Kirchenaustritts bezeichnet sich Junge weiter als gläubigen Christen.

Das von der Bundeswehr als Hoheitszeichen genutzte schwarze Kreuz auf weißem Hintergrund geht auf das "Eiserne Kreuz" der preußischen Truppen vom Anfang des 19. Jahrhunderts zurück, das bereits während der Befreiungskriege gegen Napoleon verwendet wurde. "Pax Christi" hatte am Dienstag Zweifel daran geäußert, ob Gerätschaften der Bundeswehr der richtige Ort für ein christliches Kreuzzeichen seien.


Quelle:
epd