Kirche sieht Rettung indigener Kinder als Zeichen

Vier Wochen verschollen

Vier indigene Kinder überlebten nach einem Flugzeugabsturz 40 Tage alleine im kolumbianischen Regenwald und wurden jetzt gerettet. Die katholische Kirche in Kolumbien spricht von "einem Wunder des Lebens".

Militärangehörige laden einen der vier indigenen Geschwister, die nach einem tödlichen Flugzeugabsturz vermisst wurden, auf dem Militärflughafen aus einem Flugzeug aus / © John Vizcaino/AP (dpa)
Militärangehörige laden einen der vier indigenen Geschwister, die nach einem tödlichen Flugzeugabsturz vermisst wurden, auf dem Militärflughafen aus einem Flugzeug aus / © John Vizcaino/AP ( dpa )

Er danke "den Streitkräften, der Polizei, den indigenen Bauern und allen, die auf die eine oder andere Weise durch Gebet und effektive Arbeit mitgeholfen haben", sagte der Vorsitzende der Kolumbianischen Bischofskonferenz, Bogotas Erzbischof Luis Jose Rueda Aparicio, am Wochenende. Die Rettung sei ein Zeichen für ganz Kolumbien, so der Erzbischof; ein Aufruf, das Leben in all seinen Phasen zu verteidigen, vom Mutterleib bis zum natürlichen Tod. 

Kinder erholen sich

Die vier Kinder im Alter von 13, 9, 4 und einem Jahr waren am Freitag nach wochenlanger Suche von Rettern lebend gefunden worden. "Eine Freude für das ganze Land", so Staatspräsident Gustavo Petro in einem Tweet, den bis Sonntagmorgen fast neun Millionen Menschen gelesen hatten. Petro und Verteidigungsminister Ivan Velasquez besuchten am Wochenende die vier geretteten Kinder in einem Militärhospital in Bogota. "Die Kinder erholen sich. Sie nehmen Flüssigkeit zu sich. Aber sie können noch keine Nahrung aufnehmen", sagte Velasquez im Anschluss.

Vater Ziel von Drohungen

Am 1. Mai war ein Kleinflugzeug im Amazonas-Regenwald im Süden Kolumbiens abgestürzt. Die Kinder und die Mutter saßen laut Medienberichten zufolge darin, weil der Vater die Familie in die Hauptstadt Bogota in Sicherheit bringen wollte. Der Vater war Ziel von Drohungen einer linksextremen Nachfolgeorganisation der FARC-Guerilla geworden. Immer wieder geraten indigene Aktivisten,Umweltschützer und Menschenrechtsverteidiger ins Visier von links- und rechtsextremen Gruppierungen, die in den Drogenhandel involviert sind.

Quelle:
KNA