Kirche ruft zum Kampf gegen Klimawandel auf

"Wir müssen handeln"

Zum Ende der UN-Klimakonferenz sieht die Deutsche Bischofskonferenz die internationale Staatengemeinschaft in einer moralischen Pflicht und Verantwortung für künftige Generationen. Sozialbischof Overbeck ruft jeden zum Aktiv werden auf.

Regenwald im Amazonasgebiet in Gefahr / © Ralf Hirschberger (dpa)
Regenwald im Amazonasgebiet in Gefahr / © Ralf Hirschberger ( dpa )

"Es ist unsere moralische Pflicht und Verantwortung, aus Solidarität mit den Armen und mit zukünftigen Generationen den Klimawandel zu bekämpfen", betonte Sozialbischof Franz-Josef Overbeck am Samstag: "Das Schicksal derjenigen, die vom Klimawandel betroffen sein werden, darf uns nicht gleichgültig sein. Wir müssen handeln."

Gleichzeitig betonte der Essener Bischof, dass - unabhängig vom Ausgang der Weltklimakonferenz im polnischen Kattowitz - neben den Staaten auch Städte und Kommunen, zivilgesellschaftliche Gruppen und nicht zuletzt jeder Einzelne gefordert sei, zu einer Änderung der Lebensstile beizutragen: "Jede und jeder kann und muss seinen Beitrag leisten", so der Vorsitzende der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz.

Klimaproblem lasse sich nicht nur durch Technologien lösen

Zugleich warnte Overbeck vor der Hoffnung, das Klimaproblem allein durch neue Technologien zu lösen. Manche stellten die Notwendigkeit in Frage, den Ausstoß von Treibhausgas zu reduzieren, und wollten stattdessen "mit technischen Mitteln, durch sogenanntes Geo-Engineering, unseren Planeten verändern. Dieser Versuchung dürfen wir nicht erliegen - solche großräumigen Eingriffe in die Schöpfung wären ein Spiel mit dem Feuer. Vorbeugung ist besser als jedes Behandeln von Symptomen."

Weiterhin kritisierte der deutsche Sozialbischof die Diskussionen um den Sonderbericht des Weltklimarates: Es sei "sehr bedauerlich", dass die Forschungsergebnisse der Klimawissenschaft immer noch nicht von allen akzeptiert würden: "Wir können es uns nicht erlauben, die Erkenntnisse der überwältigenden Mehrheit der Klimaforscher weiterhin anzuzweifeln und Konsequenzen auf den Sankt-Nimmerleinstag zu verschieben", sagte Overbeck.

Die Weltklimakonferenz (COP24) hat am 3. Dezember in Kattowitz begonnen und sollte eigentlich schon am Freitag zu Ende gegangen sein. Jetzt ist von einem Abschluss am Wochenende die Rede. Zahlreiche Umweltverbände und kirchliche Hilfswerke befürchten, dass es zu einer Abschlusserklärung ohne konkrete Fortschritte kommen könnte.


Screenshot: Overbeck / © domradio.de (DR)
Screenshot: Overbeck / © domradio.de ( DR )
Quelle:
KNA