Kirche in Not: Christen aus Nord-Syrien bitten um Unterstützung

Hilferuf aus Afrin

Das Hilfswerk "Kirche in Not" hat einen Hilferuf von Christen aus dem syrischen Afrin erhalten. "Wir bitten sofort um internationale Unterstützung für die Gläubigen unserer Stadt", heißt es in dem Appell einer evangelikalen Gemeinde.

Zerschossenes Kreuz in Aleppo / © Kirche in Not (KiN)
Zerschossenes Kreuz in Aleppo / © Kirche in Not ( KiN )

Die Gemeinde zählt zur "Kirche zum Guten Hirten“, der nach eigenen Angaben rund 250 Familien angehören. "Wir flehen darum, dass die Bombardierungen von türkischen Truppen sofort gestoppt werden."

Um die Stadt und die Region im Nordwesten Syriens, die mehrheitlich von Kurden besiedelt wird, toben seit Mitte Januar schwere Kämpfe. Im Rahmen der "Operation Olivenzweig" geht das türkische Militär gegen kurdische Einheiten vor. Gleichzeitig rücken auch islamistische Truppen in die Region vor, berichten die Christen Afrins. Die Stadt gehört zum Gouvernement Aleppo. Lokalen Kirchenvertretern zufolge leben dort insgesamt 30 000 Christen.

Angriffe auch in Damaskus

Auch in der syrischen Hauptstadt Damaskus sei es Anfang vergangener Woche wieder zu Angriffen auf das christliche Viertel gekommen. Dies berichten lokale Projektpartner von "Kirche in Not", darunter das maronitische Erzbistum von Damaskus. Einen Verantwortlichen für diese Angriffe nennen die Quellen nicht. Mehrere Personen – dem Erzbistum zufolge 24 – seien dabei verletzt und mindestens eine getötet worden.

Darunter hätten sich auch Kinder befunden, die beim Betreten ihrer Schule von herabstürzenden Gebäudeteilen verletzt wurden. Dies ist ein schwerer Rückschlag, denn seit vergangenem Herbst hatte sich die Sicherheitslage im Süden Syriens wieder verbessert und die Wiederaufnahme des Schulbetriebs möglich gemacht.


Quelle:
KiN