Kirche in Kolumbien hofft auf Erfolg bei Friedensgesprächen

"Grundstein für den ersehnten Frieden"

Die katholische Kirche in Kolumbien hat den Beginn eines befristeten Waffenstillstands zwischen der linksgerichteten ELN-Guerilla und dem Staat begrüßt. Sie wurde dazu beauftragt, die Einhaltung des Waffenstillstands zu beobachten.

Junge mit kolumbianischer Flagge / © Leonardo Munoz (dpa)
Junge mit kolumbianischer Flagge / © Leonardo Munoz ( dpa )

Man hoffe im Zeichen der Waffenruhe auf Fortschritte in den laufenden Friedensgesprächen, heißt es in einer am Wochenende (Ortszeit) verbreiteten Erklärung der Kolumbianischen Bischofskonferenz. Die Bischöfe forderten zugleich die Parteien auf, ihre Bemühungen um einen endgültigen Waffenstillstand und die Einstellung der Feindseligkeiten fortzusetzen.

Die Kirche wünsche beiden Seiten "die besten Ergebnisse und viel Durchhaltevermögen, damit der soziale Dialog den Grundstein für den ersehnten Frieden legt", heißt es in der Erklärung.

Kirche soll beobachten

Der im Juni angekündigte Waffenstillstand zwischen der ELN und dem kolumbianischen Staat hat nach monatelangen Verhandlungen in der vergangenen Woche begonnen.

Er soll den seit Jahrzehnten andauernden Konflikt zwischen beiden Seiten beenden und in einem dauerhaften Frieden münden. Die Vereinten Nationen und die Kirche sollen die Einhaltung des Waffenstillstandes beobachten.

Gustavo Petro hat die Präsidentschaftswahl in Kolumbien gewonnen / © Camila Díaz (dpa)
Gustavo Petro hat die Präsidentschaftswahl in Kolumbien gewonnen / © Camila Díaz ( dpa )

Kernanliegen der Regierung

Kolumbiens linksgerichteter Präsident Gustavo Petro, seit einem Jahr im Amt, hat die Umsetzung einer Friedensstrategie durch Verhandlungen mit allen bewaffneten Gruppen im Land zur Kernaufgabe seiner Präsidentschaft gemacht.

Die ELN, die derzeit noch größte aktive Guerillagruppe des Landes, ist für mehrere Zehntausend Tote in dem jahrzehntelangen bewaffneten Konflikt des Landes verantwortlich.

ELN - zweitgrößte Guerilla in Kolumbien

Seit dem Friedensvertrag der Regierung mit der größeren Rebellengruppe Farc 2016 ist die marxistisch-leninistische Nationale Befreiungsarmee (ELN) die letzte noch aktive Guerillaorganisation in dem südamerikanischen Land. Mit ihren rund 1500 Kämpfern verübt sie vor allem im Osten Kolumbiens Anschläge und nimmt Geiseln.

ELN-Guerilla in Kolumbien / © Christian Escobar Mora/EFE (dpa)
ELN-Guerilla in Kolumbien / © Christian Escobar Mora/EFE ( dpa )
Quelle:
KNA