Kirche fordert weitere nukleare Abrüstung

Für eine stabilere Welt

Alle fünf Jahre überprüfen die UN den Atomwaffensperrvertrag. Zum Auftakt der Konferenz in New York am Montag provozierte Mahmud Ahmadinedschad den Westen einmal mehr. Die USA seien eine Bedrohung, so Irans Präsident. Auch die katholische Kirche in Deutschland spricht die Supermacht nun an - allerdings als Vorreiter der Abrüstung.

 (DR)

Eine weitere nukleare Abrüstung hat die katholische Kirche in Deutschland gefordert. Eine fortschreitende Verbreitung von Nuklearwaffen würde die weltpolitische Lage weiter destabilisieren, erklärte der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax, Bischof Stephan Ackermann, am Dienstag in Bonn. Er appellierte an die am Montag in New York begonnene UN-Überprüfungskonferenz zum Nichtverbreitungsvertrag, das Ziel einer vollständigen nuklearen Abrüstung weltweit ernsthaft weiter zu verfolgen.

Eine besondere Verantwortung sieht Ackermann bei den Nuklearmächten.
Die jüngsten Vereinbarungen zwischen den USA und Russland seien zwar ein wichtiger Schritt auf diesem Weg; ihm müssten aber weitere folgen.

Ungleiche Standards bei der Nichtverbreitungspolitik einzelner Staaten seien dabei grundsätzlich zu vermeiden. Der Trierer Bischof plädierte zugleich für regionale und weltweite Sicherheitsgarantien, die Nuklearwaffen weniger attraktiv machen könnten.

Kleine Fortschritte bei der Abrüstung
Am Sitz der UN in New York hatte am Montag die alle fünf Jahre stattfindende Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag begonnen. Daran nehmen mehr als 30 Außenminister der UN-Mitgliedsstaaten teil. Dem Atomwaffensperrvertrag gehören mehr als 180 Staaten an. Er verpflichtet die teilnehmenden Staaten, die im Besitz von Atomwaffen sind, zur vollständigen nuklearen Abrüstung. Als Gegenleistung verzichten alle anderen Staaten darauf, Atomwaffen zu entwickeln.

Zuletzt hat es durch den amerikanischen Präsidenten Barack Obama einige Fortschritte bei der Abrüstung von Atomwaffen gegeben. Die USA hatten - mit Einschränkungen gegenüber Nordkorea und Iran - versprochen, keinen Erstschlag mit Atomwaffen zu führen. Die USA und Russland hatten zudem ein neues START-Abkommen zu Begrenzung der strategischen Atomwaffen unterzeichnet.