Kindestötungen: Bundeskanzlerin Merkel ruft zu mehr Wachsamkeit auf

"Jeder von uns hat eine Verantwortung!"

Mit Blick auf den Tod des kleinen Kevin in Bremen und andere Fälle von Kindestötungen und -misshandlungen hat Bundeskanzlerin Angela Merkel zu mehr Wachsamkeit aufgerufen. In ihrem neuen Video-Podcast sagt Merkel: "Dass Kinder in diesem Land an Misshandlungen leiden, Gewalt ausgesetzt sind, vernachlässigt werden, dagegen müssen wir gemeinsam kämpfen.

 (DR)

Mit Blick auf den Tod des kleinen Kevin in Bremen und andere Fälle von Kindestötungen und -misshandlungen hat Bundeskanzlerin Angela Merkel zu mehr Wachsamkeit aufgerufen. In ihrem neuen Video-Podcast sagt Merkel: "Dass Kinder in diesem Land an Misshandlungen leiden, Gewalt ausgesetzt sind, vernachlässigt werden, dagegen müssen wir gemeinsam kämpfen. Wir sind ein reiches Land, wir sind ein gebildetes Land, und deshalb ist dies eine der wichtigsten Aufgaben."

Die Bundeskanzlerin zitiert den früheren Bundespräsidenten Johannes Rau mit dem Satz: "Wir müssen einander achten, und wir müssen aufeinander achten." Rau habe damit genau das beschrieben, worum es gehe, so Merkel. "Jeder von uns hat eine Verantwortung. Jeder einzelne Bürger, die Verantwortlichen in den Gemeinden und Städten, die Verantwortlichen in den Landesregierungen und natürlich auch die Bundesregierung."

Die Bundeskanzlerin unterstützt in diesem Zusammenhang die Pläne von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen, das Gesundheitswesen besser mit den Jugendämtern zu vernetzen. Die Ministerin wolle ein Netzwerk aufbauen, in dem sich die einzelnen Akteure besser miteinander abstimmen könnten. "Zum Beispiel können Ärzte dann direkt sich an das Jugendamt wenden, und auch jeder einzelne Bürger weiß, wo eine Anlaufstelle ist, wenn ihm etwas auffällt."

Merkel weiter: "Ich glaube, wir sind alle aufgefordert, nicht zu sagen: Dort wo die Wohnungstür zugeht, da geht uns das Schicksal von Kindern nichts mehr an. Sondern: Wenn wir Verdacht haben, dass Gewalt geschieht, dass Misshandlungen geschehen, dann müssen wir eingreifen. Dies ist unsere Pflicht, und dafür müssen wir auch die notwendigen Voraussetzungen schaffen."