Das Kuratorium Deutsche Bestattungskultur und der Bundesverband Deutscher Bestatter warnen davor, Trauer an Weihnachten zu verdrängen. "Es ist wichtig, sich der eigenen Trauer und den Tränen zu stellen", sagte der Geschäftsführer des Kuratoriums, Oliver Wirthmann, am Dienstag in Düsseldorf. Man müsse an Weihnachten keine scheinbare Idylle aufbauen.
Persönliche Besinnung statt Weihnachten in großem Kreis
In diesem Jahr seien rund 880.000 Menschen in Deutschland gestorben, von denen Angehörige Abschied nehmen müssten. Jetzt stehe das erste Weihnachtsfest ohne den Partner, die Großeltern, Eltern oder ohne ein Kind an. Trauer um Angehörige könne unterschiedliche Formen annehmen, sagte Wirthmann. Er riet, Hinterbliebene nicht zu einer Feier im großen Kreis der Familie zu nötigen. Neben Austausch und Gespräch seien auch Stunden der persönlichen Besinnung mit einer Kerze und einem Bild des Toten heilsam.
Friedhofbesuch passt in die Weihnachtszeit
Stephan Neuser, Generalsekretär des Bundesverbands Deutscher Bestatter, ergänzte: "Wichtig ist es beim Thema Tod, nicht in eine Schweigespirale zu kommen, sondern in der Familie, mit dem Partner und vielleicht auch mit einem Bestatter als kompetentem Ansprechpartner im Gespräch zu bleiben." Auch ein Besuch auf dem Friedhof könne in den weihnachtlichen Tagen ein wertvoller Impuls sein, der Erinnerungen an frühere Weihnachtsfeste wecke und in Dankbarkeit auch auf das Lebenswerk der eigenen Verstorbenen blicken lasse.