Keine Mugabe-Kritik - nun soll Südafrika vermitteln

Enttäuschung nach Simbabwe-Gipfel

Seit seinem Amtsantritt vor 20 Jahren gehört Robert Mugade zu den umstrittensten Staatschefs Afrikas. Nach den brutalen Ausschreitungen gegen Oppositionelle in Simbabwe in diesem Monat kam am Donnerstag ein afrikanischer Sondergipfel zusammen. Viele hatten sich ein deutliches Zeichen von dem Treffen erhofft - und wurden nun enttäuscht.

 (DR)

Mbeki soll vermitteln
Ein Sondergipfel von 14 südafrikanischen Staaten zur Krise in Simbabwe ist am Donnerstagabend ohne die erwartete Kritik an Staatschef Robert Mugabe zu Ende gegangen. Die Mitglieder der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft vereinbarten in der tansanischen Hafenstadt Daressalam, dass Südafrikas Präsident Thabo Mbeki zwischen Regierung und Opposition in Simbabwe vermitteln soll. Ein Sprecher der oppositionellen "Bewegung für demokratischen Wandel" zeigte sich am Freitag im britischen Rundfunksender BBC enttäuscht über das Ergebnis.

Einen Zeitrahmen oder Eckpunkte für die von Mbeki vermittelten Gespräche gibt es nicht. In der Abschlusserklärung wird der Westen aufgefordert, Wirtschaftssanktionen gegen Simbabwe aufzuheben. Die südafrikanischen Staats- und Regierungschefs unterstützen zudem die umstrittene Landreform Mugabes, bei der weiße Farmer teils gewaltsam enteignet werden.

Mugabe will im Amt bleiben
Die brutalen Ausschreitungen gegen Oppositionelle, bei denen Mitte des Monats unter anderem Oppositionsführer Morgan Tsvangirai schwer verletzt wurde, hatte vor dem Gipfel erstmals offene Kritik von Mugabes südafrikanischen Amtskollegen provoziert. Beobachter hatten eine deutlichere Stellungnahme des Gipfeltreffens erwartet.

An diesem Freitag soll das Zentralkomitee von Mugabes Partei Zanu-PF über die politische Zukunft des 83-jährigen beraten, der Simbabwe seit der Unabhängigkeit von Großbritannien 1980 regiert. Das oberste Entscheidungsgremium der Zanu-PF diskutiert über einen Termin für Neuwahlen und mögliche Kandidaturen. Mugabe hat bereits angekündigt, im Amt bleiben zu wollen.