Armee in Myanmar brennt Kirchen und Wohnhäuser nieder

"Kein Kollateralschaden im Krieg"

Die Armee von Myanmar hat bei schweren Artilleriebeschüssen auf Zivilgebiete 200 Wohnhäuser und zwei Kirchen zerstört. Das Militär hatte Anfang Februar die Macht ergriffen und die Regierung gestürzt.

Die Flagge Myanmars als Abzeichen auf der Uniform eines Soldaten / © Bumble Dee (shutterstock)
Die Flagge Myanmars als Abzeichen auf der Uniform eines Soldaten / © Bumble Dee ( shutterstock )

Der Vorfall ereignete sich in Thantlang im überwiegend christlichen Unionsstaat Chin. "Das ist kein Kollateralschaden im Krieg", erklärte die "Bewegung für zivilen Ungehorsam" am Samstag auf Twitter. Es handle sich um eine vorsätzliche Zerstörung des Eigentums der Zivilbevölkerung und ein weiteres Kriegsverbrechen des Staatsverwaltungsrats, hieß es. "State Administration Council" (SAC) ist der offizielle Name der Militärjunta, die am 1. Februar die demokratisch gewählte Regierung von Staatsrätin Aung San Suu Kyi gestürzt hatte.

Auch Priester Ziel der Armee

Die Junta geht mit Gewalt gegen Regimegegner vor und führt in den überwiegend christlichen Unionsstaaten Kayah, Kachin und Chin einen Krieg gegen die Milizen der ethnischen Minderheiten und die Zivilbevölkerung. Immer wieder werden seit Mai Kirchen, in denen Menschen Schutz suchen, wie auch Priester Ziel der Armee.

Chin, einer der ärmsten Teilstaaten Myanmars, hat sich in den letzten Monaten zu einem Zentrum des bewaffneten Widerstands entwickelt. Tausende Menschen sind bereits von dort über die Grenze in den indischen Bundesstaat Mizoram geflohen.

Unterstützung durch Caritas

Im ebenfalls überwiegend christlichen Mizoram unterstützt die örtliche Caritas die Behörden bei der humanitären Hilfe für Geflüchtete. Die Regierung von Mizoram erlaubt zudem seit Oktober Flüchtlingskindern den Besuch der staatlichen Schulen. "Die Sprache ist kein Problem, weil sie Englisch und Mizo verstehen", sagte ein Regierungssprecher indischen Medien. "Wir können die Bitten der Flüchtlinge, ihren Kindern zu helfen, nicht ablehnen."


Quelle:
KNA