Durch Änderung der Satzung sei zukünftig der Ausschluss von Mitgliedern möglich, wenn sie in Wort und Tat zum Ausdruck brächten, dass sie an Überzeugungen festhalten, die mit den Werten von Kolping Deutschland unvereinbar seien oder dem von der Bundesversammlung beschlossenen Leitbild widersprächen.
"Wer die Würde des Menschen und die Grundwerte des Evangeliums ernst nimmt, kann keine Politik unterstützen, die ausgrenzt, spaltet und Angst schürt", erklärte Ursula Groden-Kranich, scheidende Bundesvorsitzende von Kolping Deutschland.
Widerspruch zu katholischer Soziallehre
In der Begründung des Antrags heißt es, zahlreiche AfD-Positionen stünden im Widerspruch zu den Grundprinzipien der katholischen Soziallehre, zur Würde des Menschen und zu der zukunftsorientierten, weltoffenen Haltung des Verbandes. Mit dem Beschluss verpflichtet Kolping Deutschland seine Mitglieder zur Klarheit: Wer Mitglied in der AfD ist, kann nicht zugleich Mitglied bei Kolping Deutschland oder einer seiner Gliederungen bleiben.
Die Deutsche Bischofskonferenz hatte im Februar 2024 rechtsextreme Parteien als für Christen nicht wählbar bezeichnet. Jede Form von völkischem Nationalismus sei unvereinbar mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild. Insbesondere in der AfD dominiere inzwischen eine "völkisch-nationalistische Gesinnung". Wer rechtsextreme Parolen verbreite, vor allem Rassismus und Antisemitismus, könne in der Kirche weder haupt- noch ehrenamtlich mitarbeiten.
Katholische Verbände distanzieren sich von AfD
Ähnlich hatten sich im Folgenden auch katholische Laienvertreter und Verbände positioniert. So verabschiedete das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) eine Unvereinbarkeitsklausel.
Auch die Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten Deutschlands (GKP), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), der Bund Katholischer Unternehmer (BKU), der Familienbund der Katholiken, die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) und die Frauenverbände Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) positionierten sich entsprechend.