Katholischer Pfarrer ist jetzt ältester Mann in Deutschland

Rummel um Rekord

Der älteste Mann in Deutschland lebt in Hessen. Pfarrer Bruno Kant ist 109 Jahre und macht sich wenig aus seinem neuen Titel.
Nach Angaben des Bistums Fulda kam Kant am 26. Februar 1916 in Westpreußen zur Welt und wurde 1950 geweiht.

Ein alter Priester hält eine Bibel in der Hand (shutterstock)
Ein alter Priester hält eine Bibel in der Hand / ( shutterstock )

Pfarrer Bruno Kant ist mit 109 Jahren der älteste lebende Mann in Deutschland. Nachdem in der Nacht zum 1. November Karl Haidle im Alter von 110 Jahren in der Nähe von Stuttgart gestorben war, ging die Ältesten-Krone auf den Pfarrer über. Dies bestätigte Forscher Thomas Breining der "Fuldaer Zeitung" am Samstag. 

Der Rummel um den Ehrentitel scheint dem Rekordhalter nicht ganz geheuer zu sein. Laut Zeitung hätte sich Kant gefreut, wenn sein Vorgänger noch weitergelebt hätte. "Er hätte ruhig noch etwas durchhalten können, dann wäre es mir erspart geblieben, ältester Deutscher zu sein", zitiert das Blatt den katholischen Geistlichen nach einem Besuch in dessen Haus im hessischen Löschenrod.

18 Männer waren jemals älter

Alterstatistiken zufolge gibt es etwa 11 bis 12 Frauen im Land, die noch älter sind als Bruno Kant, wie Thomas Breining vom Uniklinikum Ulm erklärte. Er forscht im deutschsprachigen Raum über Langlebigkeit der Menschen. In Deutschland habe es 18 Männer gegeben, die jemals älter gewesen seien als der Pfarrer - 114 sei der Älteste geworden.

Im Februar wird Bruno Kant 110 Jahre. Nach Angaben des Bistums Fulda kam Kant am 26. Februar 1916 im damals westpreußischen Werblin (heute: Werblinia) zur Welt - noch während des Ersten Weltkriegs. 1934 machte er in Danzig (Gdansk) Abitur. Er begann an der Universität Freiburg ein Philosophie- und Theologiestudium, das er wegen des Zweiten Weltkriegs unterbrechen musste. 1943 wurde er zur Wehrmacht einberufen. Laut einem früheren Zeitungsbericht musste er an die Ostfront und kam in russische Gefangenschaft.

Nach dem Krieg nahm er das Theologiestudium wieder auf und wurde 1950 im Fuldaer Dom zum Priester geweiht. Bis zu seinem Ruhestand ab 1991 war er im Bistum Fulda in verschiedenen Gemeinden als Seelsorger und Pfarrer tätig. Zuletzt als Ruhestandsgeistlicher in Löschenrod.

Bistum Fulda

Das Bistum Fulda wurde im Jahr 1752 gegründet. Es erstreckt sich vom nordhessischen Bad Karlshafen bis in den Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim und von der Universitätsstadt Marburg in Oberhessen bis nach Geisa im Thüringer Land auf einer Fläche von 10.318 Quadratkilometern. 

Die Diözese hat rund 327.000 Katholikinnen und Katholiken. Fulda ist ein Diasporabistum, in dem die Katholiken insgesamt in einer Minderheit sind, wenn auch mit regional starken Unterschieden. 

Der Fuldaer Dom begrüßt die deutschen Bischöfe. / © Ingo Brüggenjürgen (DR)
Der Fuldaer Dom begrüßt die deutschen Bischöfe. / © Ingo Brüggenjürgen ( DR )
Quelle:
KNA