Katholischer Jugendverband fordert G9 und ein Springermodell

Wird nicht jedem gerecht

Anlässlich der geplanten Schulgesetzänderung über die Gymnasialzeit fordert der Bund der Deutschen Katholischen Jugend in Nordrhein-Westfalen jetzt die Einführung eines "Springermodells". Zudem schlägt der Verband die generelle Einführung von G9 vor.

Schüler im Unterricht / © Julian Stratenschulte (dpa)
Schüler im Unterricht / © Julian Stratenschulte ( dpa )

Damit solle allen Schülern generell die Möglichkeit erhalten bleiben, auch nach acht Jahren Abitur zu machen, teilte der BDKJ am Montag in Düsseldorf mit. Das sei durch die vorgesehene Wahlfreiheit der Gymnasien zwischen G8 und G9 nicht gegeben.

"Jedes Kind müsse auf Wunsch innerhalb von Unter- und Mittelstufe eine Klasse überspringen dürfen", erläuterte der BDKJ-Vorsitzende Björn Krause.

Neunjährige Schulzeit vorgesehen

Der Düsseldorfer Landtag will sich am Mittwoch mit dem Thema beschäftigen. Nach dem Gesetzentwurf der Landesregierung wird an den Gymnasien in NRW mit dem Schuljahr 2019/2020 der neunjährige Bildungsgang wieder eingeführt.

Zugleich erhalten die Gymnasien die Option, an dem achtjährigen Bildungsgang festzuhalten. Dafür ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit in der jeweiligen Schulkonferenz erforderlich.

Begabte Schüler können überspringen

Das sei zwar ein pragmatischer Lösungsvorschlag, jedoch werde das Prozedere nicht den Bedürfnissen eines jeden einzelnen Schülers gerecht, so der BDKJ. Insbesondere im ländlichen Raum gebe es vielfach nur ein erreichbares Gymnasium, so dass keine Wahlfreiheit bestünde.

Besser sei eine generelle Einführung von G9 mit der festgeschriebenen Möglichkeit des Überspringens für begabte Schüler.

Neue Lehrpläne und Freiräume für Schüler

Zugleich fordert der BDKJ NRW eine Neugestaltung der Lehrpläne und mehr Freiräume für die Schüler. Eine Reduzierung um maximal 2,6 Schulstunden pro Woche sei unzureichend. Ein Jahr mehr Schule müsse vor allem für die ganzheitliche Bildung genutzt werden.

Auch sollten zukünftig neben einem Ausbau der sogenannten MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer stärker in den Blick genommen und der Offene Ganztag in Zusammenarbeit mit Verbänden und Vereinen gestaltet werden.


Quelle:
KNA