Katholische Studenten zur Werbung für Abtreibungen

"Ethisch höchst bedenklich"

In der Debatte um das Werbeverbot für Abtreibungen wenden sich die katholischen Studentenverbände gegen Lockerungen. Ein Schwangerschaftsabbruch sei "ethisch höchst bedenklich"

 (DR)

"Der Schwangerschaftsabbruch ist ethisch höchst bedenklich und darf deswegen nicht in den Ruf geraten, eine alltägliche medizinische Maßnahme zu sein", heißt es in einer am Mittwoch in Bonn veröffentlichten Erklärung der Arbeitsgemeinschaft katholischer Studentenverbände (AGV).

"Schwangerschaftsabbruch beendet ungeborenes Leben"

Vertreter von SPD, Grünen, FDP und Linken wollen das Werbeverbot abschaffen. Das Amtsgericht Gießen hatte Ende vergangenen Jahres eine Ärztin wegen unerlaubter Werbung für Schwangerschaftsabbrüche zu einer Geldstrafe verurteilt. Es beruft sich dabei auf den Paragrafen 219a im Strafgesetzbuch. Dieser untersagt "das Anbieten, Ankündigen oder Anpreisen" von Schwangerschaftsabbrüchen aus finanziellem Vorteil heraus oder wenn dies in "grob anstößiger Weise" geschieht.

Mit Blick auf die politische Debatte sagte AGV-Vorsitzender Johannes Winkel: "Der Schwangerschaftsabbruch beendet ungeborenes Leben, dessen Schutz die verfassungsrechtliche Aufgabe des Staates ist. Dieser Aufgabe dienen die geltenden gesetzlichen Regularien - inbegriffen der § 219a StGB."

Ein Schwangerschaftsabbruch sei "ethisch höchst bedenklich" und dürfe nicht in den Ruf geraten, eine alltägliche medizinische Maßnahme zu sein. Allerdings sei "der Grat zwischen Information und Werbung" schmal, räumte die AGV ein. Die Organisation erklärte, sie sei "sich der konfliktgeladenen Situation einer Schwangeren bewusst, die sich vor der Entscheidung sieht". Dem Selbstbestimmungsrecht der Mutter stehe das Lebensrecht des Kindes gegenüber.

Arbeitsgemeinschaft katholischer Studentenverbände

Die 1969 gegründete Arbeitsgemeinschaft ist laut eigenen Angaben der größte Zusammenschluss katholischer Studentinnen und Studenten in Deutschland.


Quelle:
KNA
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