"Die Familie ist ein hohes Gut, ihr Schutz ist in der deutschen Verfassung verankert", sagte die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, am Mittwoch in Berlin.

Die Bundesregierung will an diesem Mittwoch die Aussetzung des Familiennachzugs zu Menschen mit sogenanntem subsidiären Schutzstatus für zunächst zwei Jahre auf den Weg bringen. Dabei handelt es sich häufig um Bürgerkriegsflüchtlinge. Ausnahmen sind nur für Härtefälle vorgesehen.
"Integrationspolitisch hochgradig fragwürdig"
"Im familiären Zusammenleben entstehen die Voraussetzungen für ein gutes Miteinander in einer weltoffenen Gesellschaft", sagte Stetter-Karp weiter. "Deshalb ist es integrationspolitisch hochgradig fragwürdig, getrennten Familien Perspektiven auf eine Zusammenführung zu nehmen."
Tausende Menschen in Deutschland warteten und hofften darauf, die Kernfamilie zusammenzuführen und gemeinsam ein Leben in Sicherheit aufbauen zu dürfen. "Eine Zementierung dieser ohnehin schon belastenden, mit großen Unsicherheiten verbundenen Lebenslage ist für die Betroffenen unendlich schmerzhaft", so Stetter-Karp.
Die Pläne der schwarz-roten Regierung sorgen für deutliche Kritik aus der Opposition sowie von Menschenrechtsorganisationen und den Kirchen.