Katholische Kirche in Chile verliert an Vertrauen

Missbrauchsskandal als Ursache

Die Missbrauchskrise der katholischen Kirche in Chile hat zu einem erheblichen Ansehensverlust geführt. Laut einer aktuellen Studie des Meinungsforschungsinstituts CEP haben noch 35 Prozent der Chilenen Vertrauen in ihre Ortskirche.

 (DR)

Das berichten chilenische Medien. Die Zahl jener, die sich selbst als katholisch bezeichneten, ging den Angaben zufolge von 69 Prozent (2008) auf 55 Prozent zurück.

Papst Franziskus hatte den chilenischen Priester Fernando Karadima (88) Ende September 2018 in den Laienstand versetzt. Der als charismatisch geltende Mann steht im Mittelpunkt des Missbrauchsskandals der chilenischen Kirche. 2011 wurde er wegen sexueller Vergehen verurteilt. Aus seinem Kreis gingen mehrere Bischöfe hervor. Nach Angaben der chilenischen Staatsanwaltschaft gibt es derzeit mehr als 100 offene Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche. Dutzende Geistliche sollen darin verwickelt sein. Inzwischen sind mehrere Bischöfe von ihren Ämtern zurückgetreten. (KNA / 20.12.18)