Katholikentag 2014 findet in Regensburg statt

Nach 30 Jahren wieder Bayern

Der Katholikentag 2014 findet in Regensburg statt. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken als Ausrichter der Katholikentage nahm am Samstag die Einladung des Regensburger Bischofs Gerhard Ludwig Müller an – aber erst nach einer lebhaften Debatte.

 (DR)

In der vorangegangenen Aussprache hatte die ZdK-Vollversammlung in Bonn die Entscheidung heftig diskutiert, weil es in der Vergangenheit wiederholt Spannungen zwischen Müller und dem Laiengremium gegeben hatte. Die Delegierten folgten aber schließlich dem Antrag der ZdK-Leitung und stimmten mit 114 Ja-Stimmen bei 12 Ablehnungen und 19 Enthaltungen für das Großtreffen in der bayerischen Bischofsstadt. Es ist der erste Katholikentag in Bayern seit 30 Jahren.



ZdK-Generalsekretär Stefan Vesper sagte, gerade angesichts der früheren Spannungen sei ein Katholikentag in Regensburg mit Blick auf den laufenden Dialogprozess in der Kirche "eine Chance für uns alle". Er betonte zugleich die Unabhängigkeit des Katholikentages. So habe die ZdK-Spitze bei einem Treffen mit Bischof Müller im Oktober unterstrichen, die Katholikentagsleitung trage "die Letztentscheidung in all jenen Fragen, die den Katholikentag, die Themenauswahl, die Mitwirkenden, die Gestaltung der Gottesdienste et cetera betreffen".



Ein Katholikentag "ohne breite Vielfalt ist für uns undenkbar", so Vesper. Jeder Einwand des Bischofs bei der Vorbereitung werde aber ernstgenommen. Als mögliche zentrale Themen des Katholikentages 2014 nannte Vesper die Ökumene - Müller ist Ökumene-Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz - und den Dienst der Kirche an den Armen. Auch ZdK-Präsident Alois Glück pochte darauf, dass strittige Themen wie die Forderung nach einem Frauendiakonat beim Katholikentag ihren Platz haben müssten.



Zum dritten Mal Regensburg

Nachdem Müller 2005 in seinem Bistum den von Laien gewählten Diözesanrat und die Dekanatsräte aufgelöst und einen Diözesanpastoralrat sowie ein Diözesankomitee mit Vertretern aus Verbänden und geistlichen Gemeinschaften ins Leben gerufen hatte, war es zu einem tiefen Zerwürfnis gekommen. Das ZdK warf dem Bischof damals Rechtsbruch vor. Für erhebliche Spannungen sorgte in diesem Jahr auch die Ausladung des früheren ZdK-Präsidenten Hans Maier durch den Bischof. Maier wurde die Vorstellung seiner Autobiografie in kirchlichen Räumen verweigert wegen seines Engagements für den Schwangerenberatungsverein Donum Vitae. Darin beraten katholische Laien schwangere Frauen in Konfliktsituationen und stellen auch die für eine straffreie Abtreibung notwendigen Beratungsscheine aus.



Der Katholikentag in Regensburg wird vom 28. Mai bis 1. Juni 2014 stattfinden. Die Bischofsstadt ist damit nach 1849 und 1904 zum dritten Mal Gastgeber eines Katholikentags. Außerdem empfing das bayerische Bistum 1884 in Amberg die Gläubigen zu einem solchen Großtreffen.