Katholiken-Verband gegen Weihnachtsgeschäft im November

Auseinandersetzung mit der Endlichkeit

In diesem Jahr waren noch Temperaturen über 20 Grad, da standen bereits Weihnachtsstollen in den Regalen. Der katholische Verband kritisiert den frühen Verkauf, findet aber auch, dass die Kirche sich an die eigenen Nase fassen müsse.

Adventszeit im Kaufhaus / © Daniel Bockwoldt (dpa)
Adventszeit im Kaufhaus / © Daniel Bockwoldt ( dpa )

Der katholische Verband KKV kritisiert den frühen Verkauf von Weihnachtsartikeln. Der Advent werde zunehmend in den November vorgezogen, weil die Menschen unfähig seien, mit Tod und Trauer umzugehen, sagte sein Landesvorsitzender Klaus-Stefan Krieger in einem Gespräch mit dem Augsburger Sankt Ulrichs-Verlag. Der KKV ist der Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung.

Krieger findet, Tage wie Allerheiligen, Allerseelen, Totensonntag und Volkstrauertag sollten eigentlich zur Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens dienen. Dieses ernste Thema werde überspielt. Die Christen seien gefordert, die Erinnerung an die Verstorbenen zu betonen.

KKV: Weihnachtsspenden und -waren sind zu früh

Einen weiteren Grund für das Vorziehen des Weihnachtsverkaufs sieht Krieger darin, dass wir "in der heutigen schnelllebigen Zeit Feste nicht mehr abwarten können". Dahinter stehe eine Ideologie, die den Menschen nur als Verbraucher ernst nehme: "Wir gelten nur noch dann etwas, wenn wir möglichst viel und möglichst oft kaufen und das Gekaufte möglichst rasch durch Neues ersetzen."

Christen sollten sich dieser Logik entziehen, ist der KKV-Vorsitzende überzeugt. Er rät dazu, Anbieter darauf hinzuweisen, dass man sich an dem allzu frühen Verkauf weihnachtlicher Waren störe. Auch die Kirche müsse sich "an die Nase fassen". Denn es sei kontraproduktiv, wenn ihre Hilfswerke bereits im November um Weihnachtsspenden bäten. (KNA)


Quelle:
KNA
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