Katholiken-Komitee unterstützt muslimische Demo

Auch nicht mit uns!

Ein Signal soll es sein: Muslime wollen an diesem Samstag in Köln gegen Terror auf die Straße gehen. Auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken unterstützt die Aktion "Nicht mit uns" gegen jegliche Form von Gewalt.

Vielfalt in Deutschland / © Wolfgang Kumm (dpa)
Vielfalt in Deutschland / © Wolfgang Kumm ( dpa )

Der Gesprächskreis "Christen und Muslime" beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) unterstützt die geplante Demonstration von Muslimen am Samstag in Köln. Das teilte das ZdK am Mittwoch in Bonn mit. Es gelte für das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen, gegen Rassismus und Diskriminierung und für die Demokratie gemeinsam einzustehen, so das ZdK.

Das Anliegen des Friedensmarsches stehe dabei im Einklang mit der 2016 erschienenen Erklärung "Keine Gewalt im Namen Gottes. Christen und Muslime als Anwälte für den Frieden" des Gesprächskreises. "Jeder Form von Gewalt, Unterdrückung und Unfrieden im Namen Gottes muss entgegen getreten werden", so ZdK-Präsident Thomas Sternberg. Gott zur Rechtfertigung von Tötungen und Gewalttaten in Anspruch zu nehmen sei Gotteslästerung.

"Nicht mit Uns"

In Großbritannien verweigerten nach den jüngsten Terroranschlägen in London und Manchester mehr als 130 Imame und muslimische Religionsführer den Attentätern das traditionelle Bestattungsgebet. Auch in Deutschland werden die Rufe nach einer entschlosseneren Haltung seitens der Muslime und Islamverbände gegenüber dem islamistischen Terrorismus immer lauter. In diese Kerbe schlägt auch die geplante Demonstration in der Kölner Innenstadt. Unter dem Motto "Nicht mit uns" wollen Muslime gegen Terror und Gewalt auf die Straße gehen.

"Wir lassen es nicht zu, dass Terroristen im Namen des Islams, aber auch nicht im Namen anderer Religionen und anderer Ideologien Unschuldige töten und alles beschmutzen, was uns als Menschen im 21. Jahrhundert wichtig ist", heißt es auf der Internetseite der Veranstaltung. Hinter der Demonstration stehen die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor und der Friedensaktivist Tarek Mohamad.

Prominente Unterstützung

Zustimmung und Unterstützung erhält die Aktion nicht nur seitens der Politik. So werden für Samstag unter anderem der Schauspieler Fatih Cevikkollu sowie die Autorin Rabeya Müller erwartet. Verschiedene Institutionen und Organisationen, darunter der Zentralrat der Muslime in Deutschland und nun eben auch die Katholiken, werden sich beteiligen.


Thomas Sternberg / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Thomas Sternberg / © Elisabeth Schomaker ( KNA )
Quelle:
KNA