Katholiken feiern Mariä Himmelfahrt

"Großer Frauentag"

Nur in wenigen Teilen Deutschlands ist an diesem Montag ein arbeitsfreier Feiertag, aber im ganzen Bundesgebiet und in Europa feiern die Katholiken mit Festgottesdiensten, Lichterprozessionen oder Kräuterweihen das Fest Mariä Himmelfahrt.

Mariä Himmelfahrt (dpa)
Mariä Himmelfahrt / ( dpa )

In katholischen Regionen Deutschlands ist das auch als "großer Frauentag" bekannte Fest mit zahlreichen Bräuchen verbunden. Denn Mariä Himmelfahrt erinnert an die "leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel". Diese wird nicht in der Bibel beschrieben, aber 1950 als bislang letztes katholisches Dogma von Papst Pius XII. verkündet. Populäre Bräuche sind vor allem Lichterprozessionen und Kräuterweihen. Dabei werden bis zu 77 verschiedene Kräuter und Pflanzen gesammelt, zu "Buschen" zusammengebunden und gesegnet. Außer in weiten Teilen Bayerns ist Mariä Himmelfahrt nur im Saarland ein arbeitsfreier Feiertag.

Feiertag auch in Rom

Papst Franziskus wird wie an Sonn- und Feiertagen üblich mittags auf dem Petersplatz das Angelus-Gebet mit den Gläubigen beten. Der 15. August, "Ferragosto", ist ein Feiertag, an dem in Rom fast alles stillsteht. Benedikt XVI. (2005-2013) feierte häufig die Messe zu Mariä Himmelfahrt in der Pfarrkirche von Castel Gandolfo, in der Nähe seiner Sommerresidenz.

Kardinal Marx feiert Berggottesdienst

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, feiert an dem Hochfest einen Berggottesdienst in der Wallfahrtskirche Maria Eck im Chiemgau. Ein besonderer Festgottesdienst ist auch auf der Bodensee-Insel Reichenau geplant zur Erinnerung an die Weihe der Vorgängerkirche des heutigen Münsters vor genau 1.200 Jahren. Im frühen Mittelalter war das Kloster auf der rund vier Quadratkilometer großen Unesco-Welterbestätte eines der wichtigsten religiösen und kulturellen Zentren Europas. Ebenfalls am Bodensee findet abends eine große Schiffsprozession statt mit mehreren Tausend Teilnehmern.

Pontifikalamt mit Rino Fisichella im Wallfahrtsort Maria Vesperbild

Im schwäbischen Wallfahrtsort Maria Vesperbild wird hoher Besuch aus dem Vatikan erwartet: Rino Fisichella, der Präsident des päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung, leitet das traditionelle Pontifikalamt an der Mariengrotte und die anschließende Lichterprozession. Fisichella gilt als Chefethiker des Vatikan und ist Beauftragter für das gegenwärtige Heilige Jahr der Barmherzigkeit.

Europas bedeutendster Marienwallfahrtsort Lourdes in den französischen Pyrenäen erwartet Zehntausende Besucher zu Mariä Himmelfahrt. Höhepunkt ist die Nationalwallfahrt, die vom französischen Primas Kardinal Philippe Barbarin geleitet wird. Begleitet werden die Feiern nach den Anschlägen in Nizza und Saint-Etienne-du-Rouvray von strengen Sicherheitsvorkehrungen.


Quelle:
KNA